Am 03. März war die aus Kenia stammende Schriftstellerin Ntailan Lolkoki zu Gast bei uns in der Schule. Sie kam extra aus Berlin, wo sie seit Jahren lebt, angereist, um den Schüler*innen ihre Geschichte zu erzählen und auf das grausame Ritual, das nach wie vor noch in vielen Ländern Afrikas praktiziert wird, aufmerksam zu machen.

Sehr ausdrucksstark stellte sie ihren neuen Roman “The Kingdom of Watetu and Songaland” auf Englisch vor. In ihm wird die Geschichte zweier Stämme, die im Frieden miteinander leben, bis sich die Prinzessin der Watetu gegen die in ihrem Stamm praktizierte Tradition der Beschneidung auflehnt und vor ihrer eigenen Beschneidung flieht, erzählt. Hilfe bekommt sie vom Prinzen der Songaland, der diese Praxis ablehnt. Zwischen den beiden Volksgruppen kommt es zum Streit. Unterstützt beim Vortrag wurde sie von Schülerinnen der 9. und 10. Klassen und Sonia Briesemeister. Der Roman weist zahlreiche autobiographische Züge auf.

Auch Ntailan Lolkoki erlitt dieses menschenrechtsverletzende Ritual der Geschlechtsverstümmelung (Female Genital Mutilation) in ihrer Kindheit in Kenia. Ab diesem Tag begleitet sie ein Gefühl der Taubheit und ihr scheint als hätte sie ein Stück ihrer Seele verloren. Trotz der Rekonstruktion, empfindet sie immer noch das starke Trauma, das sie versucht, in ihren Romanen zu verarbeiten.