Frankreichfahrt der Oberschule Hilter nach Blériot-Plage (Oktober 2023)

Frankreichfahrt der Oberschule Hilter nach Blériot-Plage (Oktober 2023)

Am Montag, den 09. Oktober war es so weit: 30 Schülerinnen und Schüler der Wahlpflichtkurse Französisch 7 und 8 und der Profilkurse Fran­zö­sisch 9 und 10 der Oberschule Hilter sind mit der Lehr­amts­anwärterin Frau Haselmann, Frau Hin­richs und Herrn Gering zur Frank­reich­fahrt an die Opalküste gestartet. Endlich, nach über ei­nem bis sogar vier Jah­ren Fran­zö­sisch­unter­richt, ging es für uns los nach Frank­reich, genau­er nach Blériot-Plage bei Calais.

Nach der etwa achtstündigen Fahrt im mo­dernen für unsere Gruppe großzügig bemes­senen Reisebus mit einem freundlichen und zum Glück nachsichtigen Busfahrer und nach einem ersten Einkauf im Hypermarché Auchan in Calais, bezog unsere 33-köpfige Gruppe die geschmackvollen und gepfleg­ten Selbstversorger-Appartments in der traum­­haft schön gelegenen Unterkunft VVF-Villages Blériot-Plage un­mittelbar an der Düne.

Der erste Abend diente der neugierigen Orien­tierung vor Ort, dem Aus­packen, dem Ein­­rich­ten der Gruppen in den Appart­ments, ersten gemein­sa­­men Koch­ver­su­chen, dem ge­mein­sa­men Es­sen in den Grup­­pen und natür­lich einem ersten Auf­ent­halt am ein­malig großen und schö­­nen Sandstrand am Meer di­rekt hin­ter der Dü­ne.

Am nächsten Morgen folgten wir der Einladung unserer Partnerschule Collège Lucien Vadez in Calais, mit dem unsere Schule seit 2021 durch einen Briefaustausch verbunden ist. Pünktlich um 08:30 Uhr empfing uns die französische Deutschlehrerin Madame Poirot-Lanoë schon draußen mit ihren Schülerinnen und Schülern mit einem buntgestalteten ❤️-lich Willkommen. An­schlie­ßend richtete der Schulleiter im Gebäude einige Worte an uns und wir wurden mit einer Broschüre über Calais, einem Willkommensgetränk, leckerem Kuchen und vom Deutschkurs mit Namens­schildern versorgt. Wir waren froh, uns für den netten Empfang mit Gastgeschenken von unserer Schule und von der Gemeinde Hilter bedanken und die Partnergruppe im Gegenzug auch zu uns nach Hilter einladen zu können.

Gemeinsam mit der französischen Partnergruppe aus 18 Schülern, Madame Poirot-Lanoë und einem weiteren französischen Lehrer fuhren wir dann in unserem Bus, der uns die ganze Woche zur Verfügung stand, zum Rathaus von Calais. Schon im Bus mischten sich Franzosen und Deut­sche und es kam zu ersten Gesprächen. Im Rathaus wurden wir vom stellvertretenden Bürger­meister offiziell empfangen und mit Infomaterial, je einem Stück der berühmten Spitze aus Calais und sogar einem kleinen Frühstück versorgt.

Danach waren wir zur Führung durch das prachtvolle histori­sche Rathaus und zur Besichtigung des 75 Meter hohen Belfrieds, der zum UNESCO-Welt­kul­turerbe zählt, eingeladen. Bei so viel Gastfreundschaft waren wir froh, uns auch im Rathaus mit Gastgeschenken von unserer Schule und von der Gemeinde revanchieren zu können.

Zurück im Collège Lucien Vadez hatten wir etwas Zeit auf dem Pausenhof, wo wir von vielen Schü­lern – nicht nur denen, die Deutsch lernen – angesprochen wurden und uns rege mit ihnen aus­tauschten.

Auch zum gemeinsamen Essen in der Kantine waren wir eingeladen. Danach lernten wir uns bei kleinen Kommunikationsspielen im CDI, dem Medienzentrum der Schule, weiter kennen. Zum Schluss nah­men die deut­schen Schüler in verschiede­nen Fächern an einer fran­zösischen Un­ter­richtsstunde teil­, um einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, wie Unterricht in Frankreich abläuft.

Neben diesen offiziellen Ereignissen ergaben sich viele Mög­lichkeiten, weitere Kon­taktdaten unter Franzosen und Deut­schen auszu­tauschen, die von vielen auch rege ge­nutzt wur­den. Der Abschied fiel einigen erkennbar schwer.

Nach einem kurzen Abstecher zum Cap Blanc Nez, einem der atemberaubendsten Aussichtspunkte an der Opalküste, traten wir den Rückweg zu unserer Unterkunft in Blériot-Plage an.

Am Mittwoch starteten wir von der Küste ins Lan­desinnere nach Arras. Dort gingen wir direkt zum Rathaus an der Place des Héros (dem Platz der Helden aus der Résistance), wo eine Hälfte von uns zunächst im Rahmen einer spannenden Führung mit Schutz­helmen die ‚Boves‘, ein unterirdisches Höhlen­system, besichtigte. Die andere Hälfte bestieg zuerst den Bel­fried, von dem aus alle eine tolle Aussicht auf Arras mit seinen malerischen Plätzen und Häusern und auf den unten gerade stattfindenden Markt hatten.

Danach wurde getauscht. Die ‚Boves‘ sind ein spezielles, 20 km langes, durch Kalk­stein­abbau entstandenes Tunnelsystem aus Stollen und Höhlen. Aus ihm heraus berei­teten im 1. Weltkrieg 20000 Common­wealth-Soldaten den größten Über­ra­schungs­angriff des 1. Welt­­kriegs vor.

Zur Mittagszeit trafen wir uns alle wieder vorm Rathaus, auf der Place des Héros, wo der Markt stattfand und wir eine Mittags­pause einlegten. Mittlerweile wussten wir, dass jedes der Häuser um uns herum über eine Kellertreppe in die riesige Unterwelt der ‘Boves’ direkt unter uns ver­fügt.

Donnerstagmorgen stand der sehr infor­ma­tive und beeindruckende Besuch des in einem Bunker gelegenen Museums des 2. Weltkriegs in Calais mit digitaler Führung über unsere Handys an.

Von dort aus fuhren wir mit dem Bus weiter in die Küsten­stadt Boulogne-sur-Mer. Diese besitzt den größten Fischereihafen Frankreichs und eine auf der römischen Stadtmauer befestigte Ober­stadt mit der Basilika Notre-Dame, dem Bel­fried und dem Schloss. Im Bus hörten wir zu den ver­­schie­denen Sehenswürdigkeiten immer wieder informative Minireferate.

Die besonders mu­tigen unter uns pro­bierten auf dem Weg hoch in die Ober­stadt dann auch Krabben, die morgens von den Fi­schern an einen Fischladen verkauft worden waren und wir be­sich­tigten die O­ber­stadt mit dem Rathaus und seinem Bel­fried, der Basilika und dem Schloss und machten nach einem kurzen Re­gen­guss noch einen sehr schönen Spaziergang auf der rund um die Oberstadt führenden Stadt­befestigung. Auf dem Rückweg hielten wir kurz im Badeort Wimereux mit seiner Bäderarchitektur aus der Belle-Epoque. Hier gingen wir an den Strand und flanierten die Uferpromenade entlang und konnten noch einen letzten Einkauf im Supermarkt tätigen.

Das Wetter hat größ­tenteils gut mitgespielt. Kleinen Problemen im Miteinander und in der Haus­haltsführung konnte mit Ausdauer und Humor begegnet werden und die Gruppe hat sich so gut verstanden, dass abends draußen nicht nur zusammen Sport getrieben, sondern sogar gemeinsam ge­sun­gen und getanzt wurde.

Nach einem sehr gelun­genen Auf­enthalt ging es am Freitagvormittag nach dem Packen auf die zum Glück recht störungsfreie Heim­reise.

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