Ausbildender: Herr OStR Mansholt
Zum Ausbildungs- und Unterrichtsfach Sport
Im Rahmen des Fächerkanons an Gymnasien / Gesamtschulen kommt dem (z. T. immer noch und immer wieder neu unterschätzten) Unterrichtsfach Sport bei näherer Betrachtung eine herausgehobene Bedeutung zu.
Es ist das einzige Fach, das seinen Erziehungs- und Bildungsauftrag so umfassend ganzheitlich wahrnimmt und die Schüler/-innen in ihrer gesamten Entwicklung und Persönlichkeit fordert und fördert. Zuerst diesem Alleinstellungsmerkmal entlehnt der Sportunterricht seine schulische Identität. Und natürlich leistet er viel mehr, als z. B. „bewegungsorientierter Erfüllungsgehilfe“ zu sein, um in anderen Fächern mehr oder minder stillsitzen zu können …
In den Kerncurricula verankerte Lernziele im motorischen, kognitiven und sozial-affektiven Bereich verknüpfen sich in variabler Gewichtung mit inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzfeldern zu ganzheitlichem Bildungsgut.
Zu bedienen ist dabei ein fachspezifisch weites Spektrum – vor dem Hintergrund von höchst differenzierten, individuellen Ansprüchen der uns Sportlehrerschaft anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es liegt also auf der Hand, dass Unterrichtenden einiges abverlangt wird, soll in diesem überaus komplexen und vielschichtigen Fach gute Arbeit geleistet werden …
Hinzu kommt: Sportpädagogen /-innen müssen ständig mit dem unauflösbaren Konflikt im Schulalltag zurechtkommen, etwas individuell zutiefst Existenzialistisches und Humanes mit Überzeugung zu „unterrichten“, also pädagogisch zu sezieren und am Ende mit Noten und Punkten zu normieren, obwohl sich das aus anthropologischer Sicht eigentlich verbietet …
Soll aber Sport weiterhin die Bedeutung eines auch verwaltungsrechtlich wertigen und damit zu benotendem „echten“ Faches einnehmen, muss man als Sportlehrer/-in diesen inneren Widerspruch aushalten und sich im Sinne von Schule damit arrangieren.
Stark vereinfacht bzw. zusammengefasst, bedeutet „guter Sportunterricht“ Dreierlei:
Als erstes soll – in Erfüllung der ministeriellen Vorgaben – etwas er- oder gelernt werden (Lernen als geänderte Form von Verhalten), das heißt, es wird evaluierbarer Kompetenzerwerb angestrebt.
Zum Zweiten geschieht dies auf der Grundlage von genügend Bewegungszeit – ein wesentlicher Aspekt …
Und als Drittes sollte das Ganze nach Möglichkeit von freudvollem, intrinsisch motivierten Tun getragen sein (Stichwort außerschulisches / lebenslanges Sporttreiben).
Neben den Beratungsbesuchen (neun UBs, ein GUB) findet die Ausbildung zur Didaktik und Methodik des Faches Sport in regelmäßigen Fachsitzungen statt. Diese werden sowohl in theoretischen Zusammenhängen abgehalten, als auch ergänzend im Praxis-Theorie-Verbund durchgeführt. Die praktischen Inhalte orientieren sich auch am Bedarf der Teilnehmer/-innen.
Es bleibt die Feststellung, dass „unser“ Fach Sport bei allen, weiter zunehmenden Anforderungen (z. B. Stichwort Inklusion), ein ausgesprochen erfüllendes ist, welches den Lehrpersonen auch nach vielen Dienstjahren noch immer Freude bereiten soll und wird …
Mit dieser schönen Aussicht, aber natürlich nicht nur deshalb: Seien Sie in der Fachgruppe Sport am Studienseminar Celle herzlich willkommen!