Wenn ich König/in wär…

Königin oder König von Deutschland sein – ein schöner Traum. Achtklässler aus dem WPU Journalismus haben in ihrer Fantasie Grenzen übersprungen und sich ausgemalt, was wäre, wenn sie plötzlich das Königsamt bekämen. Ungerechtigkeiten werden beseitigt (oder neue produziert?), ein Leben im Luxus oder kostenloses Popcorn in der Schule: alle Träume wurden in die Tastatur gehämmert. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

1_Kreativaufgabe plötzlich König(pdf)

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WPU Journalismus spendet 310 Euro für Bolivien

Kreativ, kritisch und zudem karitativ: so präsentierte sich der WPU Journalismuskurs im abschließenden Lernjahr im Jahrgang 10. Die 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in den vergangenen drei Jahren diverse Preise für ihre Podcasts und Filme gewonnen. Mit Urkunden, Büchergutscheinen und auch mit Preisgeldern wurden sie für ihre überzeugende journalistische Arbeit belohnt. Weil im Sommer 2021 coronabedingt keine weiteren Fortbildungen oder Exkursionen möglich waren, spendete der Kurs einen Teil der Preisgelder an das Schulsozialprojekt in Bolivien. Einen Scheck über 310 Euro konnte Birgit Trimpe als Leiterin der Bolivien-AG für den Comedor Wislitta in Empfang nehmen. Die jungen Journalisten freuten sich über die willkommene Gelegenheit, zum Abschluss der gemeinsamen Jahre als WPU-Kurs noch einmal Gutes zu tun.

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Bürgermeisterin in Zeiten von Corona

Bürgermeisterin von Steinfeld hat in Pandemiezeiten zu kämpfen
Manuela Honkomp ist seit dem 01. Oktober 2006 die Bürgermeisterin von Steinfeld. Sie ist Leiterin der Gemeindeverwaltung und Dienstvorgesetzte von ca. 72 Mitarbeiter/innen. Mit dem Ende der kommunalen Zweigleisigkeit wurde Honkomp als die erste hauptamtliche Bürgermeisterin gewählt. Sie bereitet die Sitzungen des Gemeinderates vor, beruft sie ein und setzt dessen Beschlüsse um. Darüber hinaus ist sie Vorsitzende des Verwaltungsausschusses.      

Steinfeld. Durch Corona ist die Arbeit von Frau Honkomp nun sehr viel umständlicher geworden, wie sie selbst sagt: „Viele Dinge sind derzeit im täglichen Geschäft zu beachten und zu organisieren, damit überhaupt Sitzungen des Rates und der Gremien unter strengen Auflagen stattfinden können.“ Solche Maßnahmen umfassen das Tragen einer FFP2 Maske, einen negativen Test und das Reinigen aller benutzten Flächen. Zusätzlich muss alle dreißig Minuten gelüftet werden und ggf. auch eine Pause eingelegt werden. Die Sitzungen und Pausen finden in den Räumen der Don-Bosco Schule in Steinfeld statt. Bürger, die in das Rathaus möchten, können dies nur mit einem Termin. Außerdem gelten auch für die Mitarbeiter die strengen Corona Regeln, so dass bei Kontakt zu anderen Menschen und auf den Fluren eine FFP2 Maske getragen werden muss. In der Küche darf auch nicht mehr gegessen werden. Die Gemeinde muss zusätzlich noch mit Hilfe der Polizei dafür sorgen, dass die Corona Regeln von allen Bürger/innen eingehalten werden. Ein paar dieser Regeln sind: Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und die Schließung aller nicht lebensnotwendigen Läden. Bei Landkreisen mit einer Inzidenz von über 100 (wie im Mai 2021 im Landkreis Vechta) herrschen noch strengere Corona-Regeln als bei Landkreisen, die eine Inzidenz von unter 100 haben. Durch Corona findet so gut wie kein persönlicher Kontakt mehr zu den Bürgern statt und die meisten Sitzungen finden nur noch über Video-Konferenzen statt. Besprechungen beispielsweise mit Ingenieuren werden ebenfalls nur noch unter strengen Corona Auflagen durchgeführt.

Manuela Honkomp vermisst solche persönlichen Gespräche: „Persönliche Kontakte und Gespräche sind normalerweise das Herzstück in der kommunalpolitischen Arbeit und in meiner Aufgabe als Bürgermeisterin. Diese fehlen mir sehr.“ Die Bürgermeisterin kennt auch Menschen aus ihrem Bekanntenkreis, welche Corona haben/hatten. Außerdem wird die Gemeinde regelmäßig über das Corona-Geschehen, Verstöße gegen die Corona-Regeln und über Neuinfektionen informiert. Die Bürgermeisterin meint, dass die Corona-Regeln zwingend notwendig und hilfreich gegen die Corona-Pandemie sind, uns aber sehr viel abverlangen. Jedoch findet sie: „Einige strengere Maßnahmen wie Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen hätten nach meiner Ansicht schon im letzten Jahr – etwa vor den Weihnachtsfeiertagen – ergriffen werden müssen und hätten dann vermutlich eher Erfolg gezeigt.“ Honkomp lässt sich jede Woche testen. Außerdem hat sie bereits ihre erste Impfung mit dem Vakzin von Biontech Pfizer erhalten.
von Martin Groenhagen

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Als junge Fußballerin in der Bundesliga

Wenn ein Mädchen den Traum von vielen Jungen lebt

7x auf den Oberschenkel, 7x in die Hände, 3x auf den Oberschenkel, 3x in die Hände, 1x auf den Oberschenkel und 1x in die Hände, dann durcheinander klatschen und so laut wie möglich rufen:„FCI, Bulldogs, Hu auf geht’s Mädels“. Das ist das Ritual der Mannschaft von Miriam Kreft. Die junge Fußballerin spielt als Torhüterin in der U17 des FC Iserlohn 46/49, der für seine exzellente Nachwuchsförderung bekannt ist. Dort spielt sie zusammen mit ihrer Mannschaft in der Süd-Südwest Bundesliga. In dieser Altersklasse gibt es im Fußball zwar Ligen, jedoch im Gegensatz zum Profibereich eine gestaffelte Bundesliga, da man den jungen Spielerinnen keine weiten Wege zumuten möchte. In jeder „Staffel“ spielen jeweils 12 Vereine.

Für Miriam Kreft hat der Fußball eine große Bedeutung. Er nimmt einen großen Teil ihres Lebens ein und ist trotzdem eine „Entspannung zum Alltag“. Fußball spielt sie, seit sie laufen kann. 2008 ist sie dann mit vier Jahren in einen Verein eingetreten. Aufgrund ihrer Größe spielte sie von Anfang an auf der Position der Torhüterin. In der Saison 2016/2017 wechselte sie dann zum FC Iserlohn um höherklassig zu spielen. In genau dieser Saison stieg die Mannschaft von der Regionalliga in die Bundesliga auf. Sie ist zwar Teil der Aufstiegsmannschaft, der DFB hat sie jedoch in der fraglichen Saison aufgrund ihres Alters noch nicht spielen lassen. Seitdem ist viel passiert. Preisverleihungen, Pokalsiege, Meistertitel, Freundschaftsspiele und Reisen in andere Länder. 2018 flog Miriam zum Beispiel nach Barcelona zu einem internationalen Turnier, das die U17 für sich entscheiden konnte.

Dieser Sieg zählt zu Krefts größten Erfolgen im Fußball, auf die sie auch sehr stolz ist. 2019 reiste sie dann wegen eines Lehrganges der Westfalenauswahl nach Lissabon, um dort gegen die portugiesische Nationalmannschaft zu spielen. Die Westfalenauswahl ist die Vorstufe zur Nationalmannschaft. Das Spiel gegen Portugal konnte ihre Mannschaft für sich entscheiden. Der Tag des Spiels war besonders, da das Spiel an Krefts 15. Geburtstag war. Kurze Zeit später spielte die Sportlerin mit der Westfalenauswahl dann auch noch siegreich gegen die Niederländische Nationalmannschaft.

Doch solche Erfolge kommen nicht von ungefähr. Kreft trainiert sehr viel. Doch wer trainiert, der verletzt sich leider auch. „Man hat immer ein paar kleine Verletzungen, wie gebrochene Zehen, Kapselrisse, Gehirnerschütterungen etc.“ Doch diese Verletzungen sind Teil des Sports. Um solchen Verletzungen so gut wie möglich vorzubeugen oder sie wenigstens nicht zu verschlimmern, tapen sich die Spielerinnen vor jedem Spiel so gut wie möglich. Doch so glimpflich geht es leider nicht immer aus. Miriam hatte schon einen gebrochenen Arm, einen Bänderriss im Fuß und eine schwere Knieverletzung im letzten Jahr, auf die ein halbes Jahr Ausfall und immer noch Beschwerden beim Laufen folgten.

Doch auch wenn sie den Sport sehr liebt, ist der Profi-Traum für die Jugendliche irgendwann „unrealistisch“ geworden. Leitungsmäßig, aber auch vom Druck her, von dem sie denkt, dass er zu hoch für sie ist. Geld verdient sie mit dem Fußball übrigens nicht, auch wenn sie in der Bundesliga spielt. Zum Vergleich berichtet sie: „Gleichaltrige Jungen verdienen in meinem Alter in der zweitniedrigsten Liga schon Geld und Jungs in der Junioren-Bundesliga verdienen schon mehrere Tausend Euro monatlich“. Auch wenn Miriam Kreft die Position der Frauen im Fußball ungerecht findet, geht es ihr bei dem Sport nicht ums Geld, sondern um den Spaß. Dieses Jahr wird leider das letzte Jahr für sie in der Bundesliga sein. Danach möchte sie sich in Ruhe auf ihr Abitur vorbereiten und in die Freiwilligen Feuerwehr eintreten. Nach der Schule möchte sie dann Feuerwehrfrau werden. Doch auch wenn Miriam Kreft dann erst mal mit dem Fußball aufhört, wird er trotzdem immer ein Teil ihres Lebens bleiben.
Von Karina Sinn

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Tiere waren schon immer sein Ding

Osterfeine. Werner Hillmann ist Pferdehändler und 72 Jahre alt. Seine Liebe zu Tieren hat er von seinem Vater und einem Teil seiner Verwandtschaft, welche seit 1896 im Viehhandelsbetrieb tätig  waren und zum Teil heute noch sind. Schon als kleiner Junge mit 6 Jahren sang er das Lied „ Mamatschu, schenke mir ein Pferdchen“. Seinen ersten eigenen Esel bekam er mit 13 Jahren, mit 18 Jahren wurde er dann in den Viehbetrieb seines Vaters aufgenommen. Gehandelt wurde zur der Zeit nur mit Kühen und Schweinen, ab und zu hatten sie aber auch mal ein Pferd.

Alle 14 Tage ist er dann mit seinem Vater nach Lingen zum Viehmarkt oder zum Schlachtviehmarkt nach Köln gefahren, beide Märkte wurden jedoch ca.1972 beendet. Tragende Nutztiere wurden dann alle 14 Tage nach Süddeutschland verladen. Nach der Schweinepest Mitte der neunziger Jahre hat seine Familie sich dann ganz für den Pferdehandel entschieden.

Grundsätzlich wurde das Geschäft auf den Märkten mit einem Handschlag geregelt, welcher bei vielen Händlern immer noch gerne benutzt wird. Viele Händler klärten die Preise der Tiere untereinander auf Hebräisch, da es viele „schlaue“ Leute gab, die sich sehr für den Preis interessiert haben. Die haben allerdings diese Sprache nicht verstanden. Mittlerweile ist Werner Hillmann immer noch als Pferdehändler tätig. Er hat große Unterstützung mit sieben „Stallmädels“, die ihm täglich unter die Arme greifen.

Von Neele Zumwalde

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Einblick in die Arbeit in einem polnischen Gemeindebüro

Aneta Ewa Labecka ist 42 Jahre alt und wohnt seit 2015 in Damme. Zuvor lebte sie 36 Jahre lang in einer polnischen Stadt namens Wieluń. Sie arbeitete in dem Gemeindebüro von Czarnożyły, einem Dorf neben Wieluń. Ihr Studium ist IT-Abteilung am Polytechnikum, Schwerpunkt: Finanzmanagement von Unternehmen.

Das Gemeindebüro war ihre erste Stelle. 2002 fing sie dort zunächst als Praktikantin an, danach bekam sie einen unbefristeten Vertrag als „Inspektorin“ und stellvertretende Leiterin des Standamtes. Die Arbeit in dem Gemeindebüro kam unerwartet: „Ich wollte am Anfang im Finanzamt oder in der Verwaltung arbeiten. Jedoch bekam ich ein Angebot in dem Gemeindebüro und dabei ist es auch geblieben.“ Ihre Arbeit bestand darin, Meldungen, z.B. Anmeldungen anzunehmen, Erlaubnisse für Veranstaltungen und große Feste/Partys autorisieren, Geburts-, Todes- und Heiratsurkunden erstellen, Militärsangelegenheiten erledigen, staatliche Heiraten geben oder den Leiter zu vertreten. Viele Fortbildungen gehörten auch zu ihrer Tätigkeit. Trotz der schweren Arbeit und Verantwortung machte es ihr Spaß: „Ich mochte meine Arbeit sehr, es machte mir viel Spaß, das Gefühl der Verantwortung war auch nicht so schlimm wie es manche sehen. Ich traf viele Menschen, reiche und arme, der Kontakt zu ihnen war auch schön.“ Aneta erinnert sich gern an ihre erste Stelle: „Mit der ersten Arbeit hat man meistens eine sentimentale Verbindung, das hatte ich auch hier. Es war schwer für mich das Büro und meine Freunde zu verlassen, aber ich habe es geschafft. Ich vermisse meine Arbeit, nach 15 Jahren dort hatte ich viele Freunde. Zudem gab sie mir auch das Gefühl der Verantwortung und das Gefühl, dass man Menschen hilft, die viele Probleme haben. Durch diese Arbeit habe ich mich auch weiterentwickelt. Zwar war es anstrengend, stressig und man konnte sich keine Fehler erlauben, aber ich würde gerne wieder dort arbeiten gehen.“

Aneta lebt jetzt seit 6 Jahren in Deutschland, sie hat ein Deutschkurs abgeschlossen mit B1, hat 4 Kinder und ist stolz auf alles, was sie bisher geschafft hat. Ihre Kinder bewundern sie für ihre Ausdauer, ihren Mut und sind auch sehr stolz auf ihre Mutter. Aneta lehrt ihre Kinder niemals aufzugeben, Geduld zu haben und immer seinen Träumen zu folgen.
von Julita Aneta Labecka

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Vom Teilnehmer der Bläserklasse zum Profispieler

Für den einen ist es der Sport, für den anderen ist es das Waldhorn. Marius Debbeler spielt für sein Leben gern das Waldhorn: ob allein, im Orchester oder im Quartett. Dabei war es eher ein Zufall, dass er das Waldhorn für sich entdeckt hat. „In der Grundschule war ich in einer Bläserklasse und nach langer Überlegung war das Horn am besten für mich“. Erst wurde er in der Bläserklasse unterrichtet, als er jedoch merkte, dass es ihm Spaß machte, nahm er sich Unterricht bei Heiko Maschmann. Der 20-Jährige wird noch immer von Heiko Maschmann unterrichtet. Täglich übt er 1.5 Stunden bis 3 Stunden. Diese Disziplin beizubehalten sei nicht immer einfach, berichtet Debbeler: „Die Phasen, wo man dann eher weniger Lust darauf hat, sind dann eher die Tage wo es nicht ganz so gut läuft“. Um sich trotzdem zu motivieren, spiele er dann das, was ihm am meisten Spaß mache. Das Niedersächsische Jugend Sinfonieorchester (NJO) machte ihm als Aushilfe so viel Spaß, dass er dort einstieg und viele Erfolge feierte. Einmal wurde er sogar ausgesucht, um vor der Landesregierung zu spielen. Außerdem hat er den zweiten Platz bei „Jugend musiziert“ gemeinsam mit seinem Quartett gewonnen. Genau diese Gruppenarbeit findet er so inspirierend am Waldhornspielen: „Man kann mit jedem zusammenarbeiten, ob mit Streichern oder Bläsern“.

Die Frage, „wie kann man noch anders spielen, damit es besser harmoniert“ und sein Ehrgeiz motivieren ihn immer und immer mehr. Um diese Leidenschaft auch beruflich ausüben zu können, studiert er Musik auf Lehramt und will versuchen, die       Schüler zu inspirieren neue Sachen auszuprobieren. Festzuhalten ist, dass  auch kleine Entscheidungen, wie in einer Bläserklasse zu gehen, manchmal weitreichende Folgen haben können.

Von Lena Weddehage

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H(eis)s – italienisches Eis in Neuenkirchen

Geboren in Polen, aufgewachsen in Italien-jetzt startet Monika Semema mit ihrem Eiscafé Olé in Neuenkirchen durch!

Neuenkirchen-Vörden. Sobald man auf das von Monica Semema geleitete Eiscafé Olé zusteuert, fühlt man sich direkt willkommen. 2018 übernahm Monica Semema das Eiscafé und steckt seitdem ihre ganze Liebe und Engagement hinein; sei es in die frische moderne Inneneinrichtung, in die schöne Sitzgelegenheit im Freien oder in das – natürlich selbstgemachte – lecker, italienische Eis. Die Leitung des Eiscafés war ein reiner Zufall: „Mein Mann lebte in Neuenkirchen, bevor wir uns kennenlernten. Er hatte Kontakt zum Vorbesitzer der Eisdiele und das war meine Gelegenheit.“ Monica Semema kommt ursprünglich aus Polen, wuchs aber in Italien auf. 2013 kam sie ohne ihre Familie nach Deutschland. Wer mit ihr ins Gespräch kommt, bemerkt sofort ihre guten Deutschkenntnisse. „Ich lernte schon in der Schule Deutsch, allerdings waren es nur einzelne Wörter.“, berichtet sie. Die Sprache fließend sprechen gelernt, hat sie erst in Deutschland. Nach der Schule lernte sie den Beruf der Hotelfachfrau, doch schnell bemerkte sie, dass ihr Herz für die Gastronomie schlägt. Sie erzählt: „In Italien habe ich in einer Pizzeria gearbeitet und nebenbei noch in einer Eisdiele. In Deutschland arbeitete ich auch für einige Zeit in einer Eisdiele.“

Dass sie schließlich selbst ein Eiscafé führen darf, erfreut im Nachhinein ganz Neuenkirchen. In den warmen Monaten bilden sich dort oft lange Menschenschlangen, die gerne von dem Eis kosten wollen. Monica Semema hat zwei Töchter. Mit ihnen und ihrem Mann lebt sie in Bramsche, im Landkreis Osnabrück. Die Eisdiele ist ihre große Leidenschaft, allerdings muss sie oftmals Opfer für sie bringen. Sie und ihr Mann verbringen den ganzen Tag im Eiscafé und können so nicht immer bei ihren Kindern sein. Besonders betrifft es Monica selbst. Sie leitet die Eisdiele, weshalb sie an den Öffnungstagen immer ihre Kunden bedienen muss. Ihr Mann hilft ihr so oft es geht aus und im Sommer gibt es einige Praktikanten, die sie unterstützen. Die Aufgabe nimmt viel Platz in ihrem Leben ein, aber sie versucht dennoch, jede freie Minute mit ihren Töchtern zu verbringen. Aufgrund der unerwartet eintretenden Corona-Pandemie konnte bzw. durfte die Eisdiele lange Zeit nicht öffnen. Monica Semema erläutert: „Corona ist für uns sehr schwer. Uns fehlte der Kontakt mit den Kunden und kleine Dinge, wie kurze Gespräche mit ihnen sehr.“ Inzwischen hat das Café aber zum Glück wieder geöffnet. Die Pandemie beeinflusst das Familienleben jedoch immer noch. Monica hat ihre Familie aus Polen und Italien zuletzt vor einigen Jahren gesehen und der unpersönliche Kontakt per Handy oder Telefon ist schwer und ersetzt nun mal keine Gefühle. Außerdem konnte ihre 4-jährige Tochter noch nicht in den Kindergarten gehen; sie und ihre noch jüngere Schwester sind den ganzen Tag mit ihren Eltern in der Eisdiele: „Es ist nicht gut für sie, da sie den Kindergarten nicht kennenlernen kann. Aber so können wir wenigstens etwas Zeit mit ihnen verbringen.“ Monica erzählt zudem, dass der Job momentan sehr stressig ist. „Wir freuen uns sehr unsere Kunden wiederzusehen. Allerdings haben wir oft viel Stress, da sich vor dem Café eine lange Schlange bildet und wir so schnell es geht, bedienen müssen.“ Innerhalb der Familie lenkt sich das Paar mit ihren Kindern ab. Sie verbringen viel Zeit zusammen und Monica scheint, als sei sie ein echter Familienmensch. Monica liebt es mit ihrer Familie zu kochen: „Ich koche wirklich gerne, wir essen fast jeden Abend italienisch, also Pasta.“ Für die Zukunft wünscht sich Familie Semema Normalität, indem sie wieder normalen und persönlichen Kontakt zu ihren Kunden pflegen, stressfrei bedienen und ihre Töchter normal groß werden können.

Von Tamina Ponto

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Was macht Corona mit Palliativmedizinern?

Stephan Kosiol hat in seinem Leben Erfahrung als Facharzt für Anesthology gesammelt und ist seit mehreren Jahren Palliativmedziner. Er versorgt ambulant Palliativpatienten, das heißt, dass er Patienten in letzter Lebensphase mit Beschwerden wie zum Beispiel Luftnot, Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen zuhause versorgt (Medikamente etc.).

Auf die Frage, was sich durch Covid-19 verändert hat, sagt er, dass weniger Patienten in Krankenhäuser gehen. Zudem bemerkt er, wie viele einen schwereren Verlauf von Demenz wegen Corona-Maßnahmen haben: „Auffällig viele demente Patienten in Pflegeheimen vermissen mangelnde Herausforderungen (physisch und psychisch), dies kann zu einem schneller voranschreitenden Verlauf führen, der auch schneller zum Tod führt”. Der Umgang mit Patienten sei gleichgeblieben. Auf die Frage, was sich durch Covid-19 verbessert hat, antwortet Kosiol: „Nichts”.  Als ich frage, ob er denkt, dass Corona seine Arbeit einschränkt, meint er, dass er viele Einschränkungen erwartet habe, jedoch diese nicht eingetroffen seien. Die einzigen Veränderungen waren, dass er nicht in Pflegeheime hereingelassen wurde und er sich mehrfach testen musste.

Verändern würde Stephan Kosiol, er würde gerne die Politiker und Verwaltungsbeamte zur Rechenschaft ziehen, da er sagt: „Durch die Corona Maßnahmen sind mehr Menschen gestorben als durch Corona selbst”. Abschließend bemerkt Der Mediziner noch, dass Patienten Angst hätten, eine geschürte Angst der Medien durch aus dem Kontext gezogene Informationen.

Von Gerrit Kosiol

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Deutsch-französischer Austausch

Für drei Monate in die Fremdsprache eintauchen

Hallo, ich bin Mathilde aus Frankreich. Für drei Monate wohne ich bei meiner deutschen Austauschpartnerin Anastasia und nehme am Unterricht des Gymnasiums Damme teil. In meinem Kurs „WPU Journalismus“ habe ich im Mai ein Interview mit Anastasia zu unserem Austausch geführt:

Mathilde: Kannst du erklären, was das Brigitte-Sauzay-Programm ist?

Anastasia: Das Brigitte-Sauzay-Programm ist ein Austausch zwischen Deutschland und Frankreich, der drei Monate dauert. Es gibt auch den Voltaire-Austausch, der sechs Monate dauert.

Mathilde: Warum hast du dich entschieden, an einem Sauzay-Austausch teilzunehmen?

Anastasia: Ich wollte einen Austausch mit Frankreich machen, weil ich die Sprache mag und mir die französische Kultur gefällt. Es ist auch eine gute Gelegenheit, besser lernen zu können und Menschen zu treffen. Es ist mein erster Austausch und ich fand sechs Monate zu lang für das erste Mal.

Mathilde: Wie hat sich dein Alltag verändert, seit deine Austauschpartnerin bei dir ist?

Anastasia: Hausaufgaben erledige ich intensiver, weil ich ihr oft Sachen erklären muss, und mein Rhythmus ist geregelter. Ich versuche, viel zu unternehmen…

Mathilde: Was erwartest du von diesem Austausch?

Anastasia: Ich würde gern neue französische Freunde kennenlernen und mein Französisch verbessern. Ein Austausch kann mir auch bessere Chancen bieten, in Frankreich einen Beruf auszuüben, wenn ich es später will.

Mathilde: Welche Voraussetzungen braucht man, um einen solchen Austausch zu machen?

Anastasia: Man muss auf jeden Fall offen und nicht schüchtern sein, mit der Sprache, den Menschen und dem Essen. Man sollte dem Austausch eine Chance geben, damit er auch gelingt. Es ist gut, geduldig zu sein, weil man viel erklären muss oder wenn einige Sachen nicht klappen.

Mathilde: Würdest du anderen Menschen empfehlen, an einem Austausch teilzunehmen?

Anastasia: Wenn man die Sprache mag, ist es eine tolle Erfahrung, es bringt einen weiter. Ich würde es auf jeden Fall empfehlen.

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