Jüdisches Leben in Haren

Beschreibung unseres Projekts

Im Rahmen des Seminarfachs “Jüdisches Leben” kreierten wir ein Projekt, dass den Harener Bürgern die Vergangenheit der in Haren lebenden Juden näherbringen soll. Zwar wird oft über die Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg gesprochen, jedoch wird das Schicksal der Juden vor Ort oft außenvor gelassen. Durch die Hilfe von Frau Kleesiek-Herding und Willy Fehren und dessen Buch “Chronik Haren- Band 3”, dass er uns zur Verfügung stellte, konnten wir viel über die damals in Haren wohnhaften Juden in Erfahrung bringen und so eine Karte über die wichtigen jüdischen Orte Harens erstellen. Diese Karte ist mit Standortpins versehen, die über QR-Codes zu unserer Schulwebsite führen. Auf einzelnen Seiten kann der Betrachter der Karte so mehr über die ehemalige Synagoge, den alten und neuen jüdischen Friedhof, die jüdische Schule und die Stolpersteine erfahren. Zudem kann er sich eine Audiodatei anhören, auf welcher ein Zeitzeuge aus Haren über seine Erlebnisse der Reichspogromnacht am 09.11.1938 erzählt.

Wir hoffen durch diese Karte die Geschichte der hier damals wohnhaften Juden in Haren hervorzuheben und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Anna Becker, Timo Herbers, Julia Böllering, Henning Meyering und Annika Niemann (Jg. 13)

Entwicklungen der jüdischen Bevölkerung in Haren

Die jüdische Geschichte Harens lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. 1766 ließ sich der Kaufmann Joseph Salomon Fiebelmann mit seiner Familie in Haren nieder, womit sie die erste jüdische Familie im Ort sind. Bis Ende des 18. Jahrhunderts kam noch eine weitere jüdische Familie nach Haren, die Familie des Vetters von Joseph Fiebelmann. Die jüdische Bevölkerung nahm zwischen 1803 und 1828 weiter zu, sodass später fünf jüdische Familien in Haren lebten. Auch in den umliegenden Dörfern gab es einige Familien, z.B. eine in Rütenbrock und zwei weitere in Wesuwe.

Im Jahr 1832 lässt sich die Zahl der jüdischen Einwohner Harens auf insgesamt 32 Personen aus fünf Familien festlegen. Diese Zahl stieg im Laufe der Zeit, sodass um 1900 zehn jüdische Familien in Haren lebten.

Nach Durchführung einer Volkszählung im Deutschen Reich im Jahr 1933 lebten in Haren 28 jüdische Menschen. Der damalige Gemeindevorsteher war Isaac Frank.

Durch den Machtgewinn der Nationalsozialisten sank die Zahl der jüdischen Bevölkerung Harens bis 1939 auf 19 Personen, da viele aus Angst vor dem NS flohen und Haren verließen.