Tostedter Grundschülerin siegt mit reisendem Pannkoken

Wiebke Erdtmann (li.) und Tim Beckmann übergaben Helena Frey und ihrer Klassenlehrerin Manuela Piotrowski die Preise des Plattdeutschen Lesewettbewerbs Foto: Sparkasse Harburg-Buxtehude
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bim/nw. Tostedt. Plattdeutsch liegt auch bei jungen Leuten voll im Trend: Das beweist die Beteiligung von 2.000 Schülerinnen und Schülern aus ganz Niedersachsen am Plattdeutschen Lesewettbewerb, der kürzlich mit dem Landesentscheid seinen Abschluss fand. Helena Frey aus der vierten Klasse der Grundschule Tostedt hat es mit ihrem Beitrag unter die besten Zehn in ihrer Altersklasse geschafft. Im Rahmen einer kleinen Siegerehrung nahm sie ihren Preis aus den Händen von Wiebke Erdtmann vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Lüneburg und Tim Beckmann von der Sparkasse Harburg-Buxtehude entgegen.
Helena überzeugte
die Jury

Die zehnjährige Helena überzeugte die Jury aus Plattdeutsch-Beratern der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) mit ihrem Vortrag „De dicke, fette Pannkoken“. „Erst hatte ich eine Geschichte von meiner Tante, die vor ein paar Jahren auch schon mal beim Plattdeutsch-Wettbewerb mitgemacht und sogar gewonnen hatte. Beim Lesen fand ich den Text aber nicht so schön, darum habe nach etwas anderem gesucht“, verrät Helena Frey. Gefunden hat sie die Geschichte des um die Welt reisenden Pfannkuchens im Internet.
Die ersten Berührungspunkte mit der plattdeutschen Sprache hatte Helena über ihren Opa und den Uropa. „Mit meinem Opa habe ich ab und an mal Geschichten auf Platt gelesen. Und mein Uropa meinte mal: Wenn du platt kannst, kannst du später auch Englisch.“ An der Schule sorgt Helenas Klassenlehrerin Manuela Piotrowski als Plattdeutsch-Beauftragte dafür, dass die Tradition aufrechterhalten wird. Sie führt den Plattdeutschen Lesewettbewerb seit vielen Jahren an ihrer Schule durch. „Auch wenn der Wettbewerb in diesem Jahr überwiegend digital stattfand, war er im Lockdown eine willkommene Abwechslung“, berichtet die Lehrerin.
Grundschule erhielt
Prämie von 150 Euro

Als Preis erhielt Helena von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ein Preisgeld in Höhe von 50 Euro und ein Geschenk der Sparkasse Harburg-Buxtehude sowie die Grundschule Tostedt eine Schulprämie von 150 Euro.
Niedersachsenweit beteiligten sich 93 Grundschulen und 47 weiterführende Schulen, darunter erstmals auch drei Berufsbildende Schulen, die 277 Lesebeiträge einsendeten. Im Landkreis Harburg nahmen sechs Schulen mit 30 Kindern und Jugendlichen an der digitalen Version des Lesewettbewerbs teil. „Das sind natürlich im Vergleich zu den Vorjahren, in denen wir bis zu 130 Teilnehmer hatten, deutlich weniger“, sagt Wiebke Erdtmann, die den Lesewettbewerb seit vielen Jahren begleitet. Sie zieht dennoch ein positives Fazit: „Ich freue mich sehr, dass trotz Corona und den außergewöhnlichen Belastungen für alle Schüler, Lehrer und Eltern noch Platz für Plattdeutsch in den Schulen war.“ Neben den engagierten Lehrern, die den Wettbewerb an ihrer Schule organisierten, trugen zahlreiche ehrenamtliche Helfer in den Jurys oder beim Lesen üben mit den Schülern zum Gelingen des Wettbewerbs bei.
Traditionen werden
gehegt und gepflegt

Tim Beckmann, stellvertretender Leiter des Beratungscenters der Sparkasse Harburg-Buxtehude, ist begeistert, dass die junge Gewinnerin aus Tostedt kommt. „Bei uns in Tostedt werden Traditionen, so wie die plattdeutsche Sprache, von Jung und Alt gelebt und gepflegt. Helena ist dafür ein großartiges Beispiel, ich freue mich sehr für sie. Aber auch das Engagement der Grundschule ist vorbildlich und bestätigt uns darin, uns für den Plattdeutschen Lesewettbewerb zu engagieren.“