Leiterin: Frau Kuhlmann
Im Schulkindergarten (SKG) werden Kinder gefördert, die zwar schulpflichtig, jedoch noch nicht schulreif sind.
Welche Kriterien gelten für die Schulreife eines Kindes?
- Das schulreife Kind soll zum Beispiel in der Lage sein, sich in eine größere Gemeinschaft einzufügen.
- Es kann für einen gewissen Zeitraum seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen und verfügt über genügend Aufmerksamkeit, Ausdauer und Konzentration.
- Es ist auch bereit, Anweisungen und Aufgabenstellungen anzunehmen.
- Ein Färb-, Formen- und Mengenverständnis wird vorausgesetzt.
- Um das Schreiben zu erlernen, ist eine altersgemäß entwickelte Feinmotorik und visomotorische Koordination ebenfalls notwendig.
- Für die erfolgreiche Teilnahme am Leselehrgang müssen die visuellen und akustischen Wahrnehmungen sowie die Gedächtnisfähigkeit gut angeregt sein.
- Die Sprache soll so entwickelt sein, dass es dem Kind möglich ist, sich am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.
Die Einschulung erfolgt zu einem gesetzlich festgelegten Termin.
Der körperliche, geistige oder soziale Entwicklungsstand der Schulanfänger ist zu diesem Zeitpunkt unterschiedlich. Sollte in einem oder mehreren der oben genannten Bereiche eine erhebliche Entwicklungsverzögerung vorliegen, hat das Kind die Möglichkeit, im SKG ein Jahr lang entsprechend gefördert zu werden.
Die Arbeit im SKG wird so auf die einzelnen Kinder abgestimmt, dass deren Entwicklung angeregt und gefördert wird und sie somit die Anforderungen der 1. Klasse besser erfüllen können. Im Wechsel zwischen Einzelbeschäftigung, Teil- und Gesamtgruppen arbeit sowie gelenktem und freiem Spiel werden die Kinder in unterschiedlichen Bereichen gefördert:
- Spracherziehung (Wortschatzerweiterung nicht nur für ausländische Kinder)
- Vorbereitung auf das Lesen und Schreiben (Würzburger Trainingsprogramm, Förderung der visomotorischen Koordination sowie der visuellen Differenzierung)
- Grundlagen mathematischer Bildung (Zahlen von 1 bis 10, Mengenerfassung und Mengenzuordnung)
- Musik- und Rhythmik (Anregung der Sinne und des Gemeinschaftsgefühls)
- Bewegungserziehung (Psychomotorik)
- Bildnerisches Gestalten und Basteln (Anregung der Phantasie und Schulung der Feinmotorik)
- Soziales Lernen, Einüben von Schulregeln, Einüben von strukturierten Arbeitstechniken
- Kreatives Spielen (statt sinnlosem Toben)
- Stärkung des Selbstbewusstseins durch Erfolgserlebnisse und Förderung der Selbstständigkeit
Die Kinder des SKG nehmen am Schulleben der Grundschule (Sponsorenlauf, Sportfest, Adventssingen usw.) teil und haben regelmäßig Kontakt zu den anderen Kindern während der täglichen zwei Hofpausen. Sie sollen sich als “echte Schulkinder” empfinden.
Der Unterricht findet täglich von 8.35 bis 12.30 Uhr statt – genau wie bei den Erstklässlern.
Damit die Arbeit im SKG erfolgreich ist, bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Lehrkraft und dem Elternhaus und, falls erforderlich, Ergotherapeuten, Logopäden und Kinderärzten.