Helena ist eine der besten Plattleserinnen Niedersachsens


Wiebke Erdtmann (links) und Tim Beckmann (rechts) übergaben Helena Frey und Ihrer Klassenlehrerin Frau Piotrowski die Preise des Plattdeutschen Lesewettbewerbs.

Der Plattdeutsche Lesewettbewerb trotzt Corona – Beim digitalen Landesentscheid wurden 32 Lesebeiträge prämiert – Tostedter Grundschülerin unter den Top 10

Der traditionsreiche, alle zwei Jahre stattfindende Plattdeutsche Lesewettbewerb hat wie gewohnt mit dem Landesentscheid seinen Abschluss gefunden. Trotz Corona beteiligten sich mehr als 2.000 Schülerinnen und Schüler aus allen Regionen Niedersachsens. Helena Frey aus der 4. Klasse der Grundschule Tostedt hat es mit ihrem Beitrag unter die besten 10 Schüler:innen in ihrer Altersklasse in Niedersachsen geschafft. Im Rahmen einer kleinen Siegerehrung nahm sie ihren Preis aus den Händen von Wiebke Erdtmann vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Lüneburg und Tim Beckmann von der Sparkasse Harburg-Buxtehude entgegen.

Dabei strahlte die 10-jährige Helena über beide Ohren. „Ich hatte schon ganz ungeduldig auf das Ergebnis gewartet und war dann total glücklich, dass es geklappt hat“, sagt die Viertklässlerin. Sie überzeugte die Jury, die sich aus Plattdeutsch-Beraterinnen und -Beratern der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) zusammensetzt, mit ihrem Vortrag „De dicke, fette Pannkoken“. „Erst hatte ich eine Geschichte von meiner Tante, die vor ein paar Jahren auch schon mal beim Plattdeutsch-Wettbewerb mitgemacht und sogar gewonnen hatte. Beim Lesen fand ich den Text aber nichts so schön, darum habe nach etwas Anderem gesucht“, verrät Helena Frey. Gefunden hat sie die Geschichte des Pfannkuchens, der um die Welt reist, schließlich im Internet. Zur Belohnung bekam sie von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ein Preisgeld in Höhe von 50 Euro und ein Geschenk der Sparkasse Harburg-Buxtehude sowie die Grundschule Tostedt eine Schulprämie von 150 Euro.

Die ersten Berührungspunkte mit der plattdeutschen Sprache hatte Helena über ihren Opa und den Uropa. „Mit meinem Opa habe ich ab und an mal Geschichten auf platt gelesen. Und mein Uropa meinte mal: Wenn du platt kannst, kannst du später auch englisch.“ An der Schule sorgt Helenas Klassenlehrerin Frau Piotrowski als Plattdeutsch-Beauftragte dafür, dass die Tradition aufrechterhalten wird. Sie führt den Plattdeutschen Lesewettbewerb seit vielen Jahren an ihrer Schule durch. „Auch wenn der Wettbewerb in diesem Jahr überwiegend digital stattfand, war er im Lockdown eine willkommene Abwechslung“, berichtet die Lehrerin. Normalerweise kommen im Vorfeld des Wettbewerbs noch ältere Plattsnacker in die Schule, die gemeinsam mit den Kindern üben. Das sei diesmal natürlich nicht möglich gewesen. Dennoch gehörte die Grundschule Tostedt zu den Schulen im Landkreis mit den meisten eingereichten Beiträgen.

Niedersachsenweit beteiligten sich 140 Schulen – 93 Grundschulen und 47 weiterführende Schulen, darunter erstmals auch drei Berufsbildende Schulen – sendeten 277 Lesebeiträge ein. Im Landkreis Harburg hatten sechs Schulen mit insgesamt 30 Teilnehmer:innen an der digitalen Version des Lesewettbewerbs teilgenommen. „Das sind natürlich im Vergleich zu den Vorjahren, in denen wir bis zu 130 Teilnehmer:innen hatten, deutlich weniger“, sagt Wiebke Erdtmann, den Lesewettbewerb seit vielen Jahren begleitet.

Sie zieht dennoch ein positives Fazit: „Ich freue mich sehr, dass trotz Corona und den außergewöhnlichen Belastungen für alle – Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern – noch Platz für Plattdeutsch in den Schulen war.“ Wieder einmal hätten viele engagierte Lehrer:innen den Wettbewerb an ihrer Schule organisiert und zahlreiche ehrenamtliche Helfer:innen in den Jurys oder beim Lesen üben mit den Schülern zum Gelingen des Wettbewerbs beigetragen. „Grooten Dank dorför an all de Platt in de School ünnerstütten!“

Außerdem lobt sie die seit vielen Jahren erprobte Zusammenarbeit mit der Plattdeutsch-Koordinatorin des Landkreises Harburg, Rike Henties und der Sparkasse Harburg-Buxtehude als Partner vor Ort. „Ohne mit der Wimper zu zucken hat die Sparkasse auch in diesem Jahr wieder ihre Unterstützung zugesagt. Es ist großartig, dass sich alle auf das Experiment ´Digitaler Lesewettbewerb´ eingelassen haben und wir zur Belohnung eine Siegerin unter den 32 besten Leserinnen aus ganz Niedersachsen haben.“

Tim Beckmann, stellvertretender Leiter des Beratungscenters der Sparkasse Harburg-Buxtehude, freute sich besonders, dass die junge Gewinnerin aus Tostedt kommt. „Hier bei uns in Tostedt werden Traditionen, so wie die Plattdeutsche Sprache, von Jung und Alt gelebt und gepflegt. Helena ist dafür ein großartiges Beispiel, ich freue mich sehr für sie. Aber auch das Engagement der Grundschule ist vorbildlich und bestätigt uns darin, uns für den Plattdeutschen Lesewettbewerb zu engagieren.“

Verantwortlich für den Inhalt:

Thorsten Sundermann (Unternehmenskommunikation)

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