Hase Erlebnisraum Herzlake

Beteiligungsworkshop mit der Grundschule St. Nikolaus

Der Verein zur Revitalisierung der Haseauen e.V. setzt sich seit 1997 für den Schutz von Gewässern, Auen und Klima ein. Nun ist es ihm gelungen, ein Großprojekt des Bundes in die Region zu holen. Der Titel lautet: „Hase verbindet – Insektenvielfalt am Fließgewässer fördern“. 

Die Hase wurde größtenteils naturfern ausgebaut und kann ihre Potentiale für Natur und Landschaftswasserhaushalt kaum erfüllen. Hier wird nun das neue Projekt, das aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundesamtes für Naturschutz sowie mit Dritt- und Eigenmitteln finanziert wird, gegensteuern. Verteilt über das gesamte Einzugsgebiet der Hase finden bis 2029 Revitalisierungsmaßnahmen statt. Revitalisierungsmaßnahmen sollen die Folgen von extremen Niedrigwassersituationen sowie Starkregenereignissen in den Gewässerlandschaften abmildern und notwendige Lebensraumstrukturen schaffen.

Durch umfangreiche Kommunikations- und Vernetzungsmaßnahmen soll das gesellschaftliche Bewusstsein zur Bedeutung naturnaher Fließgewässerlandschaften geschärft werden. Ebenso werden Erlebnisorte geschaffen, die als Blaues Klassenzimmer aber auch für Erholungssuchende eine tolle Möglichkeit bieten, die Hase und ihre Bewohner unmittelbar zu erleben. 

Für den ersten Hase-Erlebnisraum in Herzlake fand am Mittwoch, den 19.6.2024, ein Beteiligungsworkshop mit der nahe gelegenen Grundschule St. Nikolaus statt. Mit dabei waren Denis Hoppe und Brigitte Schröder von der Samtgemeinde Herzlake, Björg Dewert vom Haseauenverein, Mario May vom Ingenieurbüro Flick, Alexander Müller vom Rollenden Umweltlabor Grashüpfer und die Klassen 3a und 3b der Grundschule St. Nikolaus mit ihren Klassenlehrerinnen Eva Gerling und Frauke Westermann.

Nachdem die Schulkinder ganz offiziell begrüßt wurden, machten sie sich klassenweise auf den Weg in verschiedene Workshops. Mit Alexander Müller vom Grashüpfermobil untersuchten die Kinder das Wasser der Hase und erkundeten die Tierwelt dieses Gewässers. Ausgestattet mit Keschern, Bechern, Pinzetten und Co. holten sie verschiedene Lebewesen wie Fische, Eintagsfliegenlarven, Würmer, Käfer und sogar Muscheln aus dem Wasser. Unter dem großen Mikroskop konnten sie alles noch genauer betrachten.

Im zweiten Workshop, geleitet von Björg Dewert und Mario May, ging es dann an die Planung des blauen Klassenzimmers. Hierfür beschäftigten sich die Kinder genauer mit den Tieren, die in der Hase leben. Sie erfuhren viel über den Lebenszyklus und gute Lebensbedingungen für z.B. Libellen. Zudem setzten sich die Kinder mit dem Verlauf der Hase auseinander, indem sie ganz praktisch an Modellen die Hasenachstellten. Mittels ihrer Modell-Flüsse fanden sie heraus, wie man mit natürlichen Mitteln die Hase revitalisieren kann. Mit all diesem Hintergrundwissen um die Tierwelt und den Lauf der Hase und ihren eigenen Wünschen entwickelten sie schließlich selber tolle Ideen für den geplanten Erlebnisstandort, die sie in eigenen Modellen umsetzten. Die Ideen und Wünsche der Kinder wurden in Wort und Bild eingefangen, damit sie vom Planer berücksichtigt werden können. Die Kinder freuten sich sehr darüber, in die Planung einbezogen zu werden, und waren ganz begeistert von diesem spannenden und besonderen Projekttag. Im Frühherbst findet dann ein weiterer Workshop statt, bei dem dann zwischen zwei Varianten entschieden wird. Im nächsten Jahr sollen dann die Maßnahmen auf Flächen der Gemeinde und des Landes umgesetzt werden.

Mehr Informationen unter www.haseauenverein.de

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