Vorbilder von „go sports“ für Projektgruppe am Gymnasium Loxstedt

Sportliche Bewegungen künstlerisch umgesetzt

Ein aus seinem Schiff aufspringender Seemann, eine Weitspringerin oder hin- und herschauende Wimbledon-Gäste: Der Bremer Künstler Walter Ruffler hat zahlreiche mechanische Papierskulpturen gestaltet. Jetzt war er zu Gast am Gymnasium Loxstedt, um Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Projektgruppe dabei zu unterstützen, eigene Papiermaschinen zu entwickeln und zu gestalten. Dargestellt werden sollten sportliche Bewegungen, deren Vorbilder unter anderem auf Fotos bei der Veranstaltung „go sports“ eingefangen wurden.

„Wir haben schon häufiger gezeigt, wie man Kunst und Sport in Verbindung bringen kann, der Bezug zu „go sports“ ist fast schon eine Tradition“, so Kunstlehrerin Sandra Schwarze, gemeinsam mit ihren Kolleginnen Anna Kaczmarczyk und Laura Herffs Ideengeberin und Leiterin der Projektgruppe. Unterstützung im Bereich der Pop-up-Karten gab es von Schülerin Ylvi Herffs.

Auf den Künstler war Anna Kaczmarczyk durch einen Fernsehbericht aufmerksam geworden. „Wir haben ihn angeschrieben und ihn in seinem Atelier in Bremen besucht, er fand die Idee toll“, so Anna Kaczmarczyk. Nach Loxstedt begleitet wurde der Künstler von Wilfried Meyer, ehemaliger Lehrer und ebenfalls Fachmann auf dem Gebiet der Papiermechanik.

Am ersten Projekttag erklärten die beiden Fachleute die Papiermaschinen anhand von Beispielen und halfen in der Gruppe, bestehend aus den Jahrgängen fünf bis zehn, bei den ersten Ideen. Neben mechanischen Papierskulpturen konnten auch Pop-up-Karten gestaltet werden. „Wir haben verschiedene Level an Pop-up-Karten und helfen auch dort bei der Umsetzung“, so Lehrerin Laura Herffs.

Zehntklässlerin Alex hatte sich für eine Volleyball-Darstellung, basierend auf ihrem Lieblings-Anime, entschieden. Walter Ruffler erklärte ihr, wie sie die geplanten zwei Figuren ihrer Papierskulptur am besten in Bewegung bringen könnte. So erfuhr sie, dass ein Kreuzschnitt für ein Loch für mehr Stabilität sorgen würde. „Das Bein ist das Action-Teil des Ganzen. Wenn es hochgekurbelt wird, strafft sich der Faden“, erklärte Walter Ruffler die mechanischen Vorgänge anhand einer von ihm erstellten Weitspringerin.

An einem Einrad bastelte Fünftklässlerin Anna und bekam ebenfalls Tipps vom Expertenteam. Eine aufwendige Eiskunstlaufzeichnung fertigte Siebtklässlerin Anisa an. Diese sollte, mit zwei Nebencharakteren, Platz in einer Pop-up-Karte finden. Einer der Jungen aus der Projektgruppe hatte sich für die Darstellung einer Handball-Szene, ebenfalls in einer Pop-up-Karte, entschieden.

„Es geht nicht nur um die Bewegung und die Mechanik, sondern auch um den Stil“, erklärte Kunstlehrerin Sandra Schwarze. So konnten die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Stilen wählen und ihre Arbeit beispielsweise als Pop-Art-Kunstwerk entstehen lassen. Dabei waren der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Walter Ruffler befasst sich schon seit mehr als 25 Jahren mit der Papiermechanik: „Sie wurde 1860 erfunden und durch den Ersten Weltkrieg beendet“, weiß er. In den 1970er-Jahren sei die Technik von englischen Künstlern wiederbelebt worden. „Es geht dabei um dreidimensionale Elemente mit unterschiedlichen Antrieben“, so der Künstler, den die Mechanik, die künstlerische Gestaltung und das Material Papier von Anfang an fasziniert haben. Je nach Komplexität sitze er im Schnitt fünf Stunden am Zusammenbau einer Skulptur, verriet er den Jugendlichen auf Nachfrage. Infos und Ausschneidebögen gibt es unter www.walteruffler.de. Die fertigen Werke aus der Projektwoche sollen in einer Ausstellung gezeigt werden. Ort und Zeitpunkt werden noch bekanntgegeben.

Text: Andrea Grotheer

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