Medienkonzept

Unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der sie mit medialen Erfahrungen unterschiedlichster Art konfrontiert werden. Dabei werden sie lernen müssen, sich mit diesen verschiedensten Medien und deren spezifischen Möglichkeiten vertraut zu machen, mit ihnen umzugehen, den Effekt und den Nutzen auf und für ihr eigenes Leben zu sehen, die Gefahren zu erkennen, die Chancen zu entwickeln, … kurz, sie müssen lernen, sich in ihrer Umwelt einzurichten und diese mitzugestalten, auch und gerade mit diesen Medien. Dabei kommt dem Medium Computer und dessen Nutzung und damit auch dem Internet eine wichtige Bedeutung zu. Viele andere Medien kennen wir schon länger und können somit häufig auch professionell mit ihnen umgehen. Dabei haben wir aber auch den Umgang mit möglichen Gefahrenpotentialen lernen müssen. Sicherlich ist ein Overheadprojektor im Einsatz in der Schule nicht mit hohen Gefahren verbunden, doch der Einsatz anderer Medien wie Film und Fernsehen werden sowohl im häuslichen Bereich als auch und gerade im Unterricht immer wieder diskutiert werden müssen.

Dazu ist seit etwa der Jahrtausendwende das Medium Computer in den Fokus allgemeiner Betrachtung gerückt. Die Entwicklung des Computers und auch die Entwicklung des Internet haben zu einer massiven Ausbreitung sowohl im privaten als auch im schulischen Bereich geführt. Diese `Neuen Medien´, wie Computer und Internet gemeinhin hießen, wurden an den alten Fragestellungen über Sinn, Einsatzmöglichkeiten und Gefahren gemessen und müssen sich immer noch messen lassen.

Wie geht Schule mit diesen mittlerweile immer noch als `Neue Medien´ bezeichneten (aber nicht mehr gedachten) Mitteln wie Computer und Internet um? Wie gehen wir in unserer Schule mit Medien um, die fester Bestandteil vieler Lebensbereiche unserer Lebensräume geworden sind?

Die Erlasslage ist seit dem Erlass des MK 03.02.2004 klar angedacht und formuliert:

„Die Grundschule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten … Schülerinnen und Schüler werden in den Umgang mit Medien, Informations- und Kommunikationstechniken eingeführt …“ (2.2) „Fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgaben wie … Medienerziehung … sind im pädagogischen Konzept der Grundschule angemessen zu berücksichtigen“ (2.6)

Damit hat also auch unsere Schule den Auftrag, Kinder an die Techniken des Lesens, Schreibens und Rechnens und an den Umgang mit Computer und Internet (vierte Kulturtechnik) heranzuführen.

Immerhin konnten wir seit dem Jahr 2002 gute Voraussetzungen für unsere Kinder schaffen. Mit der Spendenbereitschaft und dem Einsatz vieler Eltern, der Unterstützung verschiedener Vereine und Geschäftspartner in Warmsen und Umgebung bis hin zu großen Organisationen, die sich der Förderung unserer Kinder verschrieben haben, konnten wir unsere Ausstattung mit Computern, Netzwerk, Drucker, Scanner und Kamera auf- und ausbauen. Allerdings ist das Ende der Ausstattungsorganisation hinsichtlich Quantität und vor allem auch Qualität noch lange nicht abgeschlossen – wenn denn überhaupt ein Ende erreicht werden kann.
Die allgemeinen Ziele unseres Konzeptes bezüglich Computer und Internet entwickeln sich natürlich aus den oben angestellten Überlegungen:

  • Erfahrungen machen
  • Möglichkeiten entwickeln
  • Gefahren erkennen
  • Einsatz organisieren

Natürlich sind wir als Grundschule auch hier bemüht, die Kinder auf unkomplizierte Art und Weise an die Medien und deren Einsatz heranzuführen.

In einer eigenen Computer-AG können die Kinder intensiv mit PC und Internet umgehen lernen. Dabei wird zunächst der direkte Umgang mit den Geräten entwickelt:

  • Wie werden sie an- und ausgeschaltet
  • wie gestartet und heruntergefahren
  • wie Programme aufgerufen
  • wie eigene Dateien geöffnet und gespeichert
  • wie werden `verlorene´ Dateien wiedergefunden

Dabei werden verschiedene Programme eingesetzt:

  • Windows als Betriebssystem
  • Word und andere Programme aus dem MS-Officepaket
  • Lehrgangseigene Lernsoftware
  • Übungssoftware zum Lesen, Rechnen und Schreiben
  • Lernspielsoftware
  • Nachschlagewerke

Mit diesen Programmen können die Kinder unterschiedliche Projekte bearbeiten und verschiedene Aufgaben erledigen:

  • Texte erstellen und bearbeiten
  • Bilder und Grafiken erstellen und bearbeiten
  • Fotos machen, bearbeiten und in Dokumenten einbinden
  • Informationen suchen und bearbeiten
  • `Kopftraining´ durch Strategiespiele
  • natürlich auch einfach mal lustige Spiele spielen

Und natürlich wird den Kindern der Zugang zum Internet ermöglicht, um dort Informationen zu erhalten und zu kommunizieren:

  • Aufbau des Internet
  • Grundbegriffe des Internet
  • Informationssuche
  • E-Mail
  • Internet-Seepferdchen

Im `normalen´ Unterricht werden die Kinder mit entsprechender Software den Lehrgang begleiten und das Internet zur Recherche heranziehen. Die Computer-AG sorgt mit dafür, dass sich zumindest einzelne Kinder in diesen Bereichen schon etwas vertraut gemacht haben und so den anderen Kindern helfen können.

Mit diesem kurzen und sicherlich niemals vollständigen Aufriss unseres Konzeptes zum Umgang mit Computer und Internet soll deutlich werden, das auch diese Medien einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen und die Umsetzung gerade im schulischen Bereich immer wieder neu überdacht und entwickelt werden muss. Für uns Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das eine ständige Entwicklung unserer eigenen Kompetenzen im direkten Umgang und im Einsatz im Unterricht.

Wir werden unserem Auftrag gemäß eine Situation schaffen, in denen wir wie in jedem anderen Lernfeld auch den Kindern durch unseren professionellen Umgang ein `Erleben´, ein `Sich-Ausprobieren´ und somit einen weiteren Schritt in die Welt ermöglichen.

Erstellt 2006

Seit unserer ersten konzeptionellen Auseinandersetzung mit dem Thema „Neue Medien“ hat sich vieles geändert. Die Hardware hat sich dramatisch weiter entwickelt, die Software ist viel breiter aufgestellt und die Nutzung des Internet hat sich in der Gesellschaft etabliert. Haben sich damit die Anforderungen an den Unterricht in der Grundschule ebenso dramatisch geändert?

Wir in der Grundschule Warmsen sehen unser bisheriges Medienkonzept als immer noch grundsätzlich gültig, auch wenn sich manche Ausprägungen entwickelt haben. Z.B. haben wir uns von dem „erkämpften“ Computerraum wieder verabschiedet und stattdessen die alten PCs durch 30 kleinere PCs ersetzt, die wir in allen Klassenräumen, z.T. auf mobilen Tischen, verteilt haben und durch einen Laptopwagen situativ ergänzen können.

Damit wird der Einsatz der Computer im „normalen“ Unterricht und AGs immer mehr integriert. In den Fächern wie Deutsch, Sachunterricht, Mathematik und Englisch können Übungen am PC durchgeführt und auch Internetrecherche und Präsentationen unterstützt werden.

Datenverarbeitung, -aufbereitung und -sicherheit nehmen immer größeren Raum ein und werden im Unterricht erarbeitet und kritisch hinterfragt.

Die Anschaffung von „Elmos“, also von digitalen Visualisierern hat den Unterricht auch vorteilhaft verändert. So ist es mittlerweile möglich, neben Anschauungsmitteln auch die Erarbeitungen der Kinder für alle sichtbar zu machen und für den Unterricht zu nutzen.

Überarbeitet 2012

Mit der Anschaffung von 25 Laptops hat sich der Einsatz der „Neuen Medien“ wieder verändert. Die Technik hat sich weiter entwickelt. Die Laptops können nun noch flexibler im Unterricht eingesetzt und für alle oben angesprochenen Einsatzbereiche genutzt werden. Mit den nun in allen Klassenräumen installierten Elmos und den Laptops ist der Einsatz noch komfortabler geworden. Der Computer wird noch häufiger und selbstverständlicher in den Unterricht eingebunden, die Kinder arbeiten motiviert und interessiert mit dem neuen Medium und die Arbeitsergebnisse werden vielfältiger und belegen den Fortschritt.

Überarbeitet 2016