Buckelgräber

Unsere Buckelgräberpatenschaft

Zwischen der Gemeinde Neetze und der Samtgemeinde Scharnebeck, an einem Wirtschaftsweg, der von Neetze nach Boltersen führt, liegt, umgeben von Mischwald, eine Heidefläche, ca. 13,5 ha groß, gelegen am sogenannten Uhlenberg.

Eigentümer dieses Gebietes ist der Landkreis Lüneburg, der das Gebiet erst im Herbst 1998 für die Öffentlichkeit freigegeben hat. (Eine ähnliche Anlage ist die Oldendorfer Totenstadt.)

Bei dem Buckelgräberfeld handelt es sich um das einzige und in seiner Größe einmalige Gräberfeld mit weit über hundert 0,5 bis 1 m hohen Hügelchen, die rund um ein ca. 3000 J. v. Chr. entstandenes großes Steinhügelgrab verstreut, angelegt wurden.

Diese Hügelgräber sind laut dem Archäologen J. Assendorp zufolge in dem 3. – 6. Jahrhundert nach Chr. entstanden. Vermutlich haben hier die Langobarden ihre verbrannten Toten bestattet. Die ausgegrabenen und teilweise gut erhaltenen Urnen geben einen Einblick in die damaligen Gebräuche.1991 hat der Landkreis zunächst 4,5 ha. des Geländes gekauft. Der dortige damalige Wald wurde aufgelichtet, um überhaupt die kleinen, leicht zu übersehenden Hügel sichtbar zu machen und rundherum urde Heide angepflanzt.

Heidelandschaften entstanden ursprünglich u.a. durch Beweidung der Flächen durch Heidschnucken. Heute ist die Haltung der Tiere nicht mehr rentabel. Die Folgen zeigen sich schnell. Kiefern, Birken, vereinzelt auch andere Bäume und Sträucher besiedeln durch Anflugsamen die baumfreien Heideflächen. Lässt man sie wachsen, so wird solch eine Fläche nach einiger Zeit zum reinen Waldgelände. Die Besenheide zieht sich unter den Bäumen zurück und macht Nachfolgevegetationen Platz.

Heute erblickt man jedoch aufgrund des Einsatzes vieler fleißiger Schulkinder vor allem in der Blütezeit ein bemerkenswertes Bild.

Nach der archäologischen Bedeutung entwickelt sich hier die größte Heidefläche im Ostkreis des Landkreises. Experten haben mittlerweile typische Heidebewohner festgestellt, sogar die sehr seltene und bestandsbedrohte blauflügelige Ödlandschnecke kann man hier antreffen.

Nach Rücksprache mit dem Kollegium und dem Schulelternrat wurde auf einer Gesamtkonferenz die Übernahme der Patenschaft beschlossen. Unsere Schulkinder waren und sind von diesem Einsatz vollauf begeistert.

Und so zogen erstmalig im September 1996 Schulkinder mit Lehrkräften und Eltern in dieses Areal.

Noch immer gehen wir fast jedes Jahr mit Muskelkraft, Spargelstechern und Gartenscheren los, um die Sprossen von Birken, Kiefern, Eichen, Faulbäumen aus der Erde zu ziehen. Spannend sind dabei auch Wettbewerbe, wer z.B. die längsten Wurzeln aus der Erde ziehen kann. Natürlich gibt es immer wieder Tiere zu beobachten: Eidechsen, Schnecken, Schmetterlinge. 

Schließlich türmt sich am Rand des Gräberfeldes ein Berg gesammelter kleiner Büsche und Bäume. Zwischendurch versammeln sich die Kinder zum großen Picknick bei ihren Eltern und Lehrkräften.

Manchmal singen wir zum Abschluss dann auch noch unseren Buckelgräber-Rap.