Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, in dem die Nationalsozialisten mehr als eine Million Menschen, vor allem Juden, töteten. Auschwitz wurde somit zum Inbegriff des größten Verbrechens in der Geschichte und der Tag der Befreiung zum Gedenktag für die Opfer dieses menschenverachtenden Regimes, der auch am Gymnasium Bad Nenndorf regelmäßig begangen wird. In diesem Jahr stellten insgesamt acht Teams aus Schüler*innen des zehnten Jahrgangs den Lernenden aus den unteren Klassen selbst gestaltete Kurzvorträge vor, in denen sie auf die NS-Verfolgungspolitik und die Notwendigkeit des Erinnerns eingingen.

In ihren Präsentationen, die jeweils an das Alter der Zuhörer*innen angepasst waren, beschrieben die Vortragenden u.a. die Maßnahmen zur Ausgrenzung von Minderheiten, die sich nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und geistig sowie körperlich Behinderte richteten. Die Schüler*innen stellten zudem heraus, dass die Entrechtung dieser Gruppen bereits mit der Machtübernahme 1933 einsetzte, und erwähnten zum Beispiel die „Nürnberger Gesetze“, die Ereignisse während der Reichspogromnacht oder die „Arisierungen“. Der Schwerpunkt der Referate lag indes auf den Vorgängen in den Lagern, wobei die Schüler*innen u.a. die Deportationen, die menschenunwürdigen Lebensbedingungen in den Baracken, die auf die Vernichtung zielende Zwangsarbeit und nicht zuletzt die Vergasungen schilderten. Dabei betonten sie auch, wie es eines der Teams ausdrückte, dass dieser „Massenmord von ganz normalen Menschen begangen“ wurde.

Die Schüler*innen erläuterten zudem ihre Sicht auf die Bedeutung des Gedenktags für die Heranwachsenden. So heißt es in einem der Vorträge, dass die Schüler*innen die Erinnerung an die Schoah nicht wachhalten müssen, „damit wir uns schuldig fühlen“, sondern „weil es unsere Pflicht ist zu verhindern, dass es noch einen Holocaust gibt“, der vor allem dann „passieren kann, wenn genug Menschen nichts machen“. Schließlich, so die Autorin, seien die Nationalsozialisten „1933 nicht vom Himmel gefallen“ und daher gelte es, die „Anfänge zu erkennen“.

Niels Koblitz

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