Zwei Abschiede: Ausschulungstüte und La Mer

Das GBN verliert auf einen Schlag 44 Jahre Schulleitungserfahrung, nachdem die Schulleiterin und die stellvertretende Schulleiterin in den Ruhestand gehen.

Mit zwei an emotionalen Höhepunkten reichen Verabschiedungen, auf denen es sichtlich schwer fiel, das Ausmaß des Wirkens beider angemesen zu beschreiben, treten Frau Dr. Gratza-Lüthen und Frau Freers-Jung ab dem 01. Februar in den verdienten Ruhestand. Während die Schulleiterin bereits am Donnerstag, dem 24. Januar vom Dezernenten, Herrn Blasche-Hesse, ihre Entlassungsurkunde überreicht bekam, erhielt Frau Freers die ihrige direkt nach der Vergabe der Halbjahreszeugnisse am darauffolgenden Mittwoch. Auf beiden Abschieden konnte dabei jeweils auf ein langes Berufsleben als Lehrerin zurückgeblickt werden, im Vordergrund standen dabei die Leistungen für die Entwicklung des GBN, das seit 1996 von Frau Gratza geleitet worden war, während Frau Freers zwei Jahre später ihre Stelle als stellvertretende Schulleiterin antrat, nachdem sie schon seit 1983 als Kollegin an der Schule tätig war.

Bevor die Schulleiterin von der SV ihre Ausschulungstüte überreicht bekam, wurde bei ihrer Verabschiedung ein großer Bogen gespannt, der von der Grundschule bis zum Eintritt in den Ruhestand reichte, ein Umstand, der vor allem der Tatsache geschuldet war, dass der Dezernent Zugriff auf die Personalakte hatte. Deutlich wurde aber ein erfülltes Lehrerinnenleben dargestellt, dessen Schwerpunkt auf dem Wirken am GBN lag. In ihrer Zeit als Schulleiterin führte Frau Gratza die Schule durch eine schier unüberblickliche Anzahl von Reformen und Veränderungen, genannt seien hier nur die Einführung der eigenständigen Schule, die Umstellung auf das Abitur nach 12 Jahren oder die Aufnahme der Jahrgänge 5 und 6 am Gymnasium. Dazu fällt in diese Zeit aber auch ein unermüdliches Streben nach Weiterentwicklung und Öffnung der Schule in allen Bereichen, symbolisiert etwa in der Einführung von Bläser- und Darstellendem Spiel Klassen, bilingualem Sachfachunterricht, den Titeln „Europaschule“, „Umweltschule“, „Humanitäre Schule“ und „Schule ohne Rassimus“ oder dem Ausbau des Ganztagsbereichs, gepaart mit zwei Anbauten, die unter ihrer Leitung errichtet wurden.

Beim Rückblick auf das Wirken von Frau Freers wurde, neben der Tatsache, dass sie immer ein offenes Ohr für alle kleinen und großen Probleme und Anliegen hatte und immer dann zur Stelle war, wenn die Schulleiterin vertreten werden musste, wieder und wieder ihr unermüdliche Einsatz für Integration, interkulturelle Bildung und Austausch mit europäischen Nachbarn gewürdigt. So ist ihr Name untrennbar mit einer Vielzahl von Austauschfahrten nach Frankreich, mit Comenius-Projekten, dem Titel der Europaschule, dem CertiLingua Label und bilingualem Unterricht am GBN verbunden. Über die Schule hinaus hat Frau Freers zudem durch ihr Wirken in diversen Kommissionen viel für die Weiterentwicklung des Faches Französisch auf Landesebene bewirkt, was auch immer Wiederklang im schulischen Alltag am GBN hatte. Entsprechend melancholisch wirkte das letzte Lied, La Mer, auf die Anwesenden.

Während das GBN Frau Gratza und Frau Freers alles Gute für die Zukunft wünscht, wird Frau Schader als neue stellvertretende Schulleiterin ihr Büro wechseln, während am 01. Februar auch Studiendirektor Gerald Splitt die Nachfolge von Frau Gratza-Lüthen antritt.

Kay Tomhave 

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