Die neue Streuobstwiese am GBN
Erschöpft, mit dreckigen Gummistiefeln, aber immer noch gut gelaunt und stolz stapfen die Schüler vom Schulgelände. Es ist geschafft – die Obstbäume sind im Boden!
Aber wie kam es zu diesem erlebnisreichen Nachmittag?
Auf unserem Schulgelände befinden sich bereits alte Apfelbäume, die vor einigen Jahrzehnten im Rahmen einer AG angepflanzt wurden. Bereits in den letzten Jahren haben wir einen Teil der Äpfel geerntet und daraus zusammen mit Schülern einer Biologie-AG Saft hergestellt. Aus der Faszination für dieses Projekt und dem Wunsch der Schüler mehr Äpfel verarbeiten zu wollen entstand die Idee, auch die Streuobstwiese zu erweitern.
Im Rahmen eines Seminarfaches des Jahrgangs 11, welches sich mit nachhaltiger Entwicklung befasst, wurde die Anlage der neuen Streuobstwiese geplant. Dazu haben wir im Kurs nicht nur die Zucht/Veredelung von Obstbäumen in den Baumschulen besprochen, sondern auch die ökologische Bedeutung einer Streuobstwiese thematisiert.
Die zur Verfügung stehende Fläche wurde bisher nicht genutzt und war vor allem von Brombeeren bewachsen. Dank der Unterstützung durch den Kreisgärtnermeister und seinem Team sowie unserer Hausmeister konnte die Fläche soweit vorbereitet werden, dass Bäume gepflanzt werden können.
Hauptsächlich sollten hochstämmige Apfelbäume alter Sorten dort ihren Platz finden. Um dies zu finanzieren, wurde Kontakt zur Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg aufgenommen, der sich bereit erklärte, die Anlage dieses Biotops zu unterstützen und die Bäume bereitstellte. Weiterer Materialien wie Pfähle und Draht als Wildschutz finanzierte der Fördererverein des Gymnasiums.
Am 11.04.2013 war es soweit: Das Seminarfach Mensch/Natur – Natur/Mensch traf sich nach der Mittagspause, um auf der grob vorbereiteten Fläche neben unserem Bolzplatz mit der Pflanzaktion zu starten. Der Termin lag reichlich spät im Jahr, doch die lange Frostperiode in diesem Frühjahr ermöglichte keine frühere Pflanzung.
Mit Gummistiefeln, Regenkleidung und Handschuhen waren die meisten Schüler gut ausgerüstet. Während einige sogleich damit begannen Draht als Schutz vor Wildverbiss zurechtzuschneiden, haben andere die Fläche ausgemessen und so die Pflanzorte bestimmt.
Mit Spaten und Schaufeln ging es dann daran, die Löcher auszuheben – was bei dem nassen, lehmigen Boden nicht immer einfach war. Vor allem die Jungs hatten besonders viel Freude daran, die 2m langen Pflanzpfähle in den Boden zu rammen, damit die jungen Bäume später mit Hilfe von Kokosseilen daran fixiert werden konnten.
So fand ein Baum nach dem nächsten seinen Platz auf der neuen Streuobstwiese.
Für die unmittelbare Betreuung der Bäume wurde ein Gießdienst eingerichtet, durch den gewährleistet wird, dass die jungen Pflanzen zwei-dreimal wöchentlich durch Schüler mit Wasser versorgt werden. Für den Herbst ist eine weitere Pflanzaktion auf der zweiten Flächenhälfte geplant. Zudem besteht bereits jetzt das Angebot einer Expertin für Obstbaumschnitt, uns bei der Pflege der Bäume zu unterstützen.
Um den Schülern einen Eindruck von der Bedeutung einer Streuobstwiese als Lebensraum zu gewähren, können die sich entwickelnden Lebensgemeinschaften im Rahmen des Biologieunterrichts aufgegriffen werden.
Frank Pfeiffer