Besuch CATUCHO

Kakao schmeckt NICHT lecker!

Dies war eine von vielen Erfahrungen, welche die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses „Gesellschaft in Bewegung“ bei ihrem Besuch des außerschulischen Lernortes CATUCHO in Bücken machen konnten. 

Der Kurs aus dem Jahrgang 10 arbeitet im ersten Halbjahr dieses Schuljahres zu den Themenbereichen nachhaltiger Konsum und fairer Handel. Kaffee und Kakao sind zwei Produkte, die wir in Deutschland in großen Mengen konsumieren und so gehört der Genuss von Kaffeespezialitäten oder feinem Schokogebäck vielerorts zu einem gewissen Lifestyle. Qualitativ hochwertige Kaffee- und Kakaobohnen werden also stark nachgefragt.

Gleichzeitig sind diese beiden Produkte ein sehr gutes Beispiel dafür, in welcher Form unser Kaufverhalten das Leben der Produzenten dieser Rohstoffe in vielen Ländern entlang des Äquators beeinflussen kann.

Zu dieser Vernetzung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren wollten wir uns am Beispiel des Kakao informieren. Doch unser Besuch in der Kaffee und Kakao Manufaktur war mehr ein „Informieren“ – wir erhielten Einblicke in das Leben der Familie Eckhardt und ihrer Kaffee-/Kakaobauern.

Frau Eckhardt und ihre Tochter, die die Rösterei leiten, haben viele Jahre in Süd- und Zentralamerika gelebt. Sie kennen ihre Bauern vor Ort persönlich und wussten daher sehr viel über deren Leben, der Bedeutung von ökologischem und fairem Handel sowie der inzwischen fast unüberschaubaren Vielfalt an mehr oder weniger effektiven Gütesiegeln in diesem Bereich zu berichten. 

Für uns stand an diesem Tag aber die Verarbeitung von Kakao im Vordergrund – von der  rohen Bohne bis zum Schokoladengenuss. Neben der gesamten Familie Eckhardt betreute uns dabei auch noch der Pädagoge Herr Sommer. 

Und wie die Überschrift zu diesem Beitrag schon aussagt musste ein Schüler, den wir hier nicht namentlich nennen möchten, beim mutigen Verzehr eines großen Stückchens Kakaobohne feststellen, dass diese furchtbar schmeckt. Rösten sollte Besserung bringen, denn schließlich entfaltet sich beim Kaffee dabei auch dessen guter Geschmack. Weit gefehlt, denn die geröstete Kakaobohne war für unseren Gaumen immer noch deutlich zu bitter. Kaum vorstellbar, dass die Azteken einen wässrigen Aufguss davon als Göttertrank verehrten.

Erst weitere Verarbeitungsschritte, die wir vor Ort leider nicht durchführen konnten, führen dann zu der für uns schmackhaften Schokolade. Eine solche Rohschokolade nutzten wir dann, um uns in kleinen Förmchen selbst Schokoplätzchen zu gießen, die durch eine Variation verschiedener Sorten und Gewürze experimentelle und spannende Geschmacksrichtungen ergaben.

So erlebten wir bei angenehmem Herbstwetter einen schönen und lehrreichen Tag auf dem Hofgelände der Familie Eckhardt. Der etwas längere Reiseweg hatte sich also vollends gelohnt. Vielen Dank dafür!

Frank Pfeiffer

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