Workshop EU & Du
Die Vielschichtigkeit der EU
Am Freitag, dem 25. Januar waren drei Teamer der Friedrich-Ebert-Stiftung am GBN zu Gast um mit dem Seminarfach „Europe: United in diversity?“ unter der Überschrift „EU& Du“ einen ganzen Tag lang Fragen rund um die EU zu bearbeiten.
Nachdem der Kurs den bestehenden Rekord für die schnellste Fertigstellung des großen Fußbodenpuzzles Europas pulverisiert hatte, wurden im Rahmen des Workshops sowohl Aspekte zur Geschichte der Entwicklung der europäischen Integration und zu den Institutionen wiederholt, als auch deutlich betont, was die Europäische Union im Alltag der Menschen bewirkt und in wie vielen Bereichen, angefangen bei der Krankenversicherung über die finanzielle Förderung bis hin zu einheitlichen Telefongebühren, dies deutlich zu merken sein müsste.
Spannend waren jedoch schon die Diskussionen um die Eingangsthesen, bei denen ein Meinungsbild zu verschiedenen provokanten Aussagen zur EU wie etwa „Ich profitiere von den Entscheidungen der EU“ oder „Die gewählten PolitikerInnen vertreten die Interessen der BürgerInnen“ eingeholt werden sollte. Hier zeigte sich deutlich, dass eine vereinfachte ja/nein Entscheidung schwerfällt und man verschiedene Ebenen berücksichtigen muss, auch geschuldet dem Umstand, dass die EU aus so unterschiedlichen Staaten und Kulturen besteht, die auch unterschiedliche Interessen besitzen. Ebenso kontrovers waren mögliche Gesetzesvorschläge, die man auf europäischer Ebene in den Gesetzgebungsprozess einbringen sollte. Während sich eine Gruppe mit dem Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Ende auf eine höhere Steuer auf Plastikartikel alles Art bei gleichzeitiger Förderung von Alternativen, wollte die Gruppe mit dem Schwerpunkt Gleichberechtigung der Geschlechter ein Gesetz auf den Weg bringen, mit dem die Gleichstellung von Mann und Frau weiter festgeschrieben würde. Auch hier wurde schnell klar, dass eine Umsetzung auf europäischer Ebene allerdings auch bedeutet, dass man Kompromisse schließen müsste, um dies für alle Mitgliedsstaaten akzeptabel gestalten zu können.
Der Abschluss mit der Frage, welche EU man in 20 Jahren haben möchte, fiel dann auch entsprechen vielschichtig aus, wenngleich man sich einig war, dass eher ein mehr an Integration dabei helfen wird, die Herausforderungen der Zeit von Klimawandel bis Globalisierung zu meistern und dass der vielerorts sichtbare Nationalismus dem eher im Wege steht und keine praktikablen Lösungen anbietet.
Kay Tomhave