Hühner, Kühe und Co. – unsere Tage auf dem Bauernhof
Nachhaltigkeit – man kennt es, man spricht im Unterricht darüber und überlegt, wie man sein Leben gestalten kann, damit auch die nächsten Generationen eine ebenso lebenswerte Umwelt vorfinden, wie wir heute. Aber wie kann das funktionieren? Um hier praktische Anregungen zu geben, schien es uns als Klassenlehrerteams eine gute Idee das theoretische Wissen mit direkten Erlebnissen zu bereichern und so planten wir für den November 2021 einen mehrtägigen Aufenthalt von zwei 11. Klassen auf dem Internationalen Schulbauernhof in Hardegsen (https://www.internationaler-schulbauernhof.de).
Die Erwartungen an diese Fahrt waren sehr unterschiedlich und reichten von den Sorgen um einen ausreichenden Handyempfang sowie der Qualität von Essen und Unterkunft über die Ungewissheit, ob die neuen Gummistiefel passen bis zur großen Vorfreude auf den direkten Kontakt mit landwirtschaftlichen Nutztieren und den täglichen Arbeiten auf einem Bauernhof.
Die wichtigste Information gleich vorweg – der Handyempfang war hervorragend!
Nach unserer Ankunft auf dem Hof in Wolbrechtshausen bei Hardegsen/Göttingen wurden wir sogleich herzlich empfangen und die sich anschließende Hofführung ließ jeden Lernenden ein Lieblingstier entdecken. Egal ob Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine, Kaninchen oder Hühner – die absoluten Stars auf dem Hof waren auf jeden Fall die verspielten jungen Katzenkinder.
Dennoch blieb ein wenig die Frage, was uns in den nächsten Tagen hier konkret erwarten wird. Die Antwort darauf ist sehr einfach – alle Arbeiten, die auf einem kleinbäuerlichen Betrieb anfallen inclusive dem entsprechenden Hintergrundwissen.
Die Tiere zweimal täglich sachgerecht füttern, Ställe misten und einstreuen, Schafe von der Weide holen, Schweine umtreiben, Hühnereier sammeln und für den Verkauf vorbereiten gehörten genauso dazu, wie die Zubereitung unserer täglich vier (!) Mahlzeiten in der Großküche.
Die Pflanzung von Erlen und Obstbäumen sowie das Angebot von mehreren Workshops zum Thema virtuelles Wasser, Energie, Biene und gesunder Ernährung rundeten unsere Tagesprogramme ab.
Wenn wir dann nach dem Abendbrot mit dem Planwagen zu unserer Herberge gefahren wurden, war das ursprüngliche Vorhaben gemeinsamer Abendprogramme daher dem tiefen Verlangen nach einer Dusche und erholsamem Schlaf gewichen.
Am Ende konnten alle Teilnehmenden auf einen reichen Schatz neuer Erfahrungen zurückblicken. Sei es das Gefühl ein borstiges Bentheimer Schwein zu schubbern, stürmische Kälber beim Tränken zu bändigen, eine Mittagspause im Stroh zu verbringen oder das flauschige Fell von Leineschafen zu streicheln. Zusammen mit dem Wissen um die täglichen Herausforderungen zur Bewirtschaftung eines solchen Hofes und den Sachinformationen der Workshops blicken wir alle auf eine rundum gelungene Fahrt zurück.
Die anfänglichen Sorgen haben sich in Stallluft aufgelöst und wir bedanken uns bei dem immer gut gelaunten und sehr kompetenten Hofteam für die Betreuung. Der vom Land Niedersachsen als außerschulischer Lernort anerkannte Schulbauernhof ist also auf jeden Fall eine Schulfahrt wert – auch für einen Jahrgang 11.
Frau Schütte, Frau Schneeloch, Frau Beilfuß und Herr Pfeiffer bedanken sich bei ihren Schüler*innen für die gute Stimmung und eine tolle Mitarbeit während der gesamten Fahrt.
Pfr