Erasmus+ Projekttreffen Bad Nenndorf
WelCOME! to Bad Nenndorf
Vom 6. bis 11. März empfing das Gymnasium Bad Nenndorf im Rahmen des von der EU geförderten Erasmus+-Projekts „Cooperation on Mobility in Europe“ bzw. „COME!“ 24 Schülerinnen und Schüler aus drei europäischen Nationen. Gemeinsam mit ihren Nenndorfer Gastgebern beschäftigten sich die Jugendlichen aus Frankreich, Polen und Spanien mit verschiedenen Aspekten von Mobilität und Migration in Vergangenheit und Gegenwart.
Das Treffen in Bad Nenndorf ist Bestandteil der zweijährigen Schulpartnerschaft „COME!“, an der neben dem GBN als koordinierender Einrichtung drei Schulen aus Champagné (Frankreich), Santiago de Compostela (Spanien) und Warschau teilnehmen. Durch die gemeinsame Arbeit möchten die beteiligten Institutionen herausfinden, in welchem Maße Europa bzw. die jeweiligen Nationen durch Mobilität bzw. Wanderungsbewegungen geprägt wurden und werden.
Nach einem ausführlichen Kennenlernen am Montag stand daher schon am Dienstag ein Besuch des Deutschen Auswanderhauses in Bremerhaven an, wo sich die Schülerinnen und Schüler bei drei thematisch verschieden gelagerten, englischsprachigen Führungen mit dem Schicksal der insgesamt 7,3 Millionen Deutschen befassten, die ihre Heimat im 19. und 20. Jahrhundert verließen. Neben der Möglichkeit, seinen „eigenen“ Emigranten auf dem Weg in die Neue Welt zu begleiten, faszinierten die Lernenden vor allem die Nachbauten des Kais in Bremerhaven, der Schlafsäle auf verschiedenen Ozeandampfern oder des New Yorker Bahnhofs Grand Central Terminal.
Neben diesen historischen Aspekten bildete (Auto-)Mobilität in der Gegenwart einen Schwerpunkt der internationalen Begegnung. Hierzu unternahmen die insgesamt 48 Schülerinnen und Schüler eine Hafenrundfahrt in Bremerhaven, von wo jährlich mehr als zwei Millionen Fahrzeuge in alle Welt verschifft werden. Außerdem besuchten sie die Wolfsburger Autostadt und setzten sich im Konzernforum mit den Lieferketten in der Autoindustrie auseinander. Ein besonderes Highlight war hier die Werksführung, bei der die Gruppe vor allem die zahlreichen Roboter beeindruckten, die mit großer Präzision (und scheinbarer Leichtigkeit) die Autos durch die Fabrikhallen bewegten oder auch Motor und Fahrgastzelle „verheirateten“.
An den letzten beiden Tagen der Begegnung galt es dann, die auf diesen Fahrten gewonnenen Erkenntnisse für die weitere Projektarbeit aufzubereiten und zum Beispiel PowerPoint-Präsentationen oder Collagen zu erstellen, wobei die Jugendlichen wiederum in multinationalen Teams zusammenarbeiteten. Zu dieser letzten Phase des Treffens gehörten auch Interviews mit dem Schulassistenten, Herrn Zadim, und einem der Hausmeister, Herrn Sidoti, die von ihrer Einwanderung nach Deutschland berichteten. Als Abschluss dieser arbeitsreichen Woche wurde vor dem Gymnasium schließlich ein Wegweiser mit Hinweisen auf die beteiligten Schulorte eingeweiht, der an das Treffen und das Projekt erinnern soll.
Somit ging eine abwechslungsreiche Woche zu Ende, in der die SchülerInnen aber auch LehrerInnen viele Eindrücke gewonnen und Neues gelernt haben und in der auch zahlreiche Freundschaften geschlossen wurden. Die Projektarbeit jetzt zwar erst einmal an den vier Schulen weiter, doch freuen sich viele Beteiligte bereits auf das nächste Treffen in Champagné, das im November stattfinden wird.
Weitere Informationen zum Projekt und dem Arbeitstreffen finden Sie auf der Facebook-Seite des Projekts sowie auf eTwinning und bei Instagram @erasmus_plus_come.
Niels Koblitz