Darstellendes Spiel

DS_2Das Theater war und ist in vielerlei Hinsicht eine tragende Säule des kulturellen Lebens: Es spiegelt Entwicklungen in Gesellschaft, Kunst und Politik wider und kann gleichsam auf diese Bereiche zurückwirken. Eine intensive und kritische Auseinandersetzung mit der Kunstform Theater bedeutet also, „mit Sinn und Verstand“ am kulturellen Leben teilzunehmen. Insofern ist das Schulfach Darstellendes Spiel (kurz: DS) von großem allgemeinbildenden Wert.

DS kann in der Oberstufe als Grundkurs alternativ zu Kunst oder Musik gewählt werden und befasst sich inhaltlich mit allem, was zur Kunstform Theater gehört. Ein wesentlicher Schwerpunkt des Unterrichts ist die theaterpraktische Arbeit – also das darstellende Spielen im eigentlichen Sinne. Erlernt werden dabei grundlegende Ausdrucks- und Gestaltungsmittel des Theaters wie z.B.

  • der Einsatz von Stimme und Körpersprache
  • die Ausgestaltung und Nutzung von Spielorten
  • der Umgang mit Requisiten und Kostümen
  • das Entwickeln und Umsetzen eigener Szenen
  • das Improtheater

Die praktische Arbeit ist stets eingebettet in eine
Einführung in Grundlagen der Theatertheorie, die den zweiten Schwerpunkt des Unterrichts bildet. Vermittelt werden Kenntnisse über

  • die Geschichte des Theaters
  • verschiedene Formen des Theaters
  • Theater- und Schauspieltheorien
  • bedeutende Autoren, Werke, Regisseure und InszenierungenDS_3
  • verwandte Kunstformen wie Film oder KabarettDas Fach fördert die Fähigkeit, sich in andere Menschen und Situationen hineinzuversetzen. Im „geschützten Raum“ des Unterrichts können alternative Handlungs- und Verhaltensmuster durchgespielt werden. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre persönlichen Stärken zu nutzen und ihre Wirkung auf andere genauer einzuschätzen.

Diese Erfahrungen vermitteln Sicherheit im Auftreten, sie fördern und stärken die Persönlichkeit von Schülerinnen und Schülern. Man arbeitet gemeinsam in Projekten, dabei muss man sich auf andere verlassen (können) und selbst zuverlässig sein. „Teamfähigkeit“ ist wichtig – für die Schule und fürs Leben…

DS_1Der DS-Unterricht lebt von der aktiven Mitarbeit aller Kursteilnehmer. Das ist so ähnlich wie beim Sport: Man kann nicht Fußball spielen, wenn keiner mitmacht. Je mehr sich jeder Einzelne engagiert, desto spannender und ertragreicher wird der Unterricht für alle. Neben den generellen schulischen Anforderungen bedeutet aktive Mitarbeit im Fach Darstellendes Spiel insbesondere,

  • DS_4sich im Unterricht auf die Übungen einzulassen, die die darstellerischen Fähigkeiten schulen,
  • in Teams Gestaltungsideen zu entwickeln, auszuprobieren und sachbezogen zu diskutieren,
  • Mitschülerinnen und Mitschülern eine konstruktive und begründete Rückmeldung zu ihrer Arbeit zu geben und
  • Rückmeldungen zu eigenen Präsentationen anzunehmen und produktiv für die Weiterarbeit zu nutzen.

Der DS-Unterricht beginnt in der Jahrgangsstufe 11 „bei null“. Das heißt, dass alle fachspezifischen Inhalte auch erst ab diesem Zeitpunkt vermittelt werden. Spezielles Vorwissen oder Bühnenerfahrung (z.B. durch die Mitgliedschaft in einer Theater-AG) werden nicht vorausgesetzt. Prinzipiell kann also jeder, der die Zulassung zur Oberstufe hat, das Fach DS belegen.

DS_6Natürlich gilt hier, was für alle anderen Fächer auch gilt: Wer es wählt, sollte sich auch dafür interessieren! Vorausgesetzt werden also ein generelles Interesse für das Theater, die Lust, vor anderen aufzutreten und nicht zuletzt die Bereitschaft, sich mit den theatertheoretischen Inhalten (Texten) zu befassen.