Geschichtswettbewerb

Skandale an’s Licht gebracht

Ehre, wem Ehre gebührt. Monatelange Arbeit in Bibliotheken und Archiven, die Befragung von 2011-06_geschichtswettbewerbZeitzeugen und das alles außerhalb des Unterrichts: diese Leistung von fünf Schülerinnen wurde jetzt von Frau Dr. Kaienburg besonders gewürdigt. Die Fünf hatten sich jeweils mit einem Beitrag am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
beteiligt. Das Thema des Wettbewerbs der Körber-Stiftung war „Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte“. Insgesamt nahmen bundesweit 3631 Kinder und Jugendliche teil.

Die Schülerinnen der Tellkampfschule nahmen sich sowohl lokalgeschichtlicher Themen an, aber auch der Weltpolitik. So untersuchte Amelie Eisenblätter die hannoversche „Rote-Punkt-Aktion“ vom Juni 1969, die ausgehend von Protesten gegen Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr in der Konsequenz zur Gründung des „Großraum Verkehrs Hannover“ führte. Leah-Marie Zehler, ebenso wie Amelie aus dem 6. Jahrgang, untersuchte das Lebensende des dänisch-norwegischen Seehelden Tordenskiold. Dieser meinte im Jahre 1720 seine Ehrenhändel mittels eines Duells in Gleidingen (heute: Laatzen) vor den Toren Hannovers austragen zu müssen, wo er tödlich verwundet wurde. Bejna Manap (Jahrgang 10) untersuchte in ihrer Arbeit die Aufregungen für das hannoversche Bürgertum, die in den 1960er Jahren, die langhaarigen „Gammler“ am Georgsplatz verursachten.

Ha Trinh (ebenfalls Jahrgang 10) beschrieb auch mittels Befragung von Zeitzeugen die Schrecken des Vietnam-Krieges für die Zivilbevölkerung. Einen doppelten Skandal sah Thuy Duong Nguyen, Jahrgang 10, im Schicksal des aus Hannover stammenden Studenten Benno Ohnesorg. Schon die Tötung Ohnesorgs durch den West-Berliner Polizisten Kurras im Jahr 1967 führte seinerzeit zur Radikalisierung der Studentenbewegung. Möglicherweise neubewertet werden müssen diese Vorgänge jetzt angesichts der neu bekanntgewordenen Tatsache, dass Kurras auch Mitarbeiter der Stasi war.

Die inhaltlichen Leistungen, aber auch das Durchhaltevermögen der Teilnehmerinnen würdigte Frau Dr. Kaienburg jetzt mit Buchpräsenten. Dass die Arbeit von Thuy Duong Nguyen von der Körber-Stiftung noch mit einem Förderpreis ausgezeichnet wurde, war dann noch das „Sahnehäubchen“ auf einem erfolgreichen Wettbewerb.