Erdmännchen, Löwe & Co – das Zooprojekt im 6. Jahrgang

Nicht einfach vorbeilaufen, genauer hinschauen, Tiere wiedererkennen, Besonderheiten wahrnehmen und vor allem viel mehr als üblich bei einem Zoobesuch über die Tiere erfahren – darum geht es im Zooprojekt unserer Schule, an dem seit mehreren Jahren der gesamte 6. Jahrgang teilnimmt.

Für drei Tage tauchen alle Schüler*innen mit ihren Begleitern in die hannoversche Zoowelt ab. Bei diesem fächerübergreifenden Projekt zwischen den Fächern Kunst, Deutsch und Naturwissenschaften suchen sich die Kids im Vorfeld ein spezielles Tier aus, mit dem sie sich hauptsächlich beschäftigen möchten. In Kleingruppen bearbeiten sie dann im Laufe der Zootage verschiedene fächerspezifische Aufgaben zu ihrem Tier.

Wie sehen eigentlich die Augen eines Löwen aus? Oder seine Pfoten? Wie könnte man ihn als Comicfigur darstellen? Wie verhält er sich? Wo lebt er? Wie sieht sein Gehege aus? Lebt er in Gruppen oder allein? Mit all diesen Fragen und weiteren setzen sich Schüler*innen -speziell auf ihr Tier bezogen- auseinander, fertigen Skizzen in ihrem eigens vorbereiteten Skizzenbuch an, sammeln Informationen über das Tier, zeichnen sein Gehege und beobachten es intensiv. Alle Informationen und Ergebnisse des Arbeitsprozesses werden in einem persönlichen Portfolio gesammelt.

Seit diesem Jahr ist ein neues Highlight zum Zooprojekt dazugekommen, da -anders als bisher durch Zooscouts geleistet- Oberstufenschüler*innen des Seminarfaches „Nachhaltigkeit“ altersgerechte Vorträge zu bestimmten Zootieren, über die sie ihre Facharbeit geschrieben haben, vorbereitet und den Sechstklässlern präsentiert haben. Durch dieses neues Peer-to-Peer-Format werden eine große Nähe, kleine Gruppengrößen und ein intensiver Austausch erreicht, sodass sich die Kinder viel stärker mit ihrem Tier und weiteren auseinandersetzen. So können die „Großen“ gleichzeitig ihr Wissen weitergeben und ihre kleinen Zuhörer*innen über Gefährdungen der Tiere aufklären, um dann gemeinsam Wege zu finden, selber den Artenschutz zu unterstützen.In den nächsten Schulwochen -direkt an die Zootage anschließend- mündet die Vorarbeit aus dem Zoo in der Gestaltung eines Bilderbuches. Nach einem vorgegebenen Arbeitsplan wird in allen Stunden der beteiligten Fächer an einem individuellen Bilderbuch gearbeitet, für das die Schüler*innen in Partnerarbeit eine Geschichte kreieren. Diese Geschichte wird bildlich in Szene gesetzt, wobei die Kinder von ihren zeichnerischen Vorerfahrungen aus den Zootagen profitieren. Zudem entwickeln sie zu ihrem Tier unter Anwendung ihres im Zoo erworbenen Wissens und zusätzlicher Recherche einen wissenschaftlichen Steckbrief. Während dieses Gestaltungsprozesses sind die Se   chstklässler*innen im Besonderen gefordert, da sie über einen langen Zeitraum ihre Arbeitsschritte planen, Termine einhalten, Ideen umsetzen, auch mal Frustration aushalten, mit ihrem Partner Absprachen und Entscheidungen treffen, aber auch das Endergebnis „Bilderbuch“ als fertiges Produkt vor Augen haben müssen.    Alles in allem beinhaltet das Zooprojekt dadurch unheimlich viele Facetten und Herausforderungen, die es den Sechstklässler*innen ermöglichen, an diesem Projekt zu wachsen. Und am Ende hält jeder in seinem Team ein tolles Bilderbuch in der Hand, das er stolz präsentieren kann.

von Marion Roitsch