Vegane Ernährung – eine Beurteilung

Was wir essen, nimmt in unserem Leben viel Raum ein. Es ist eins unserer Grundbedürfnisse und für die meisten Menschen heute wichtiger denn je. Sie wollen sich möglichst gesund und vielleicht sogar tier- und umweltfreundlich ernähren.

Mit der Zeit habe auch ich angefangen immer mehr darüber nachzudenken, was ich zu mir nehme und welche Auswirkungen dies haben kann. Vor Menschen, die sich vegan ernähren hatte ich immer großen Respekt. Für mich war eine ausschließlich pflanzliche Ernährung lange Zeit unvorstellbar und doch reizte es mich, das irgendwann selbst einmal auszuprobieren. Als in meinem Seminarfach „Nachhaltigkeit“ das Wort Ernährung immer öfter viel, war für mich klar, dass ich nun eine Chance hätte, einen Selbstversuch zu machen und mich für einen bestimmten Zeitraum vegan zu ernähren. Die vegane Ernährungsweise wurde so schließlich das Thema meiner Facharbeit. 

Im Herbst 2015 fing ich daher an, mich zwei Monate größtenteils vegan zu ernähren, was für mich eine totale Umstellung bedeutete. Noch kurze Zeit zuvor hätte ich mir nicht mal vorstellen können, vegetarisch zu leben. Doch mein Selbstversuch überraschte mich sehr positiv. Die Veränderung erwies sich erst einmal als erstaunlich unproblematisch und darüber hinaus tat mir die Umstellung unheimlich gut. Ich fühlte mich sehr viel fitter und vor allem auch wacher. Das Gefühl, tierische Lebensmittel zu vermissen, relativierte sich relativ schnell und ich war beeindruckt, was für neue Möglichkeiten mir eine vegane Ernährung bat und wie viel ich generell, trotz des Verzichts auf Fleisch, Eier und Milch, zu mir nehmen konnte.

Veganismus bedeutet aber nicht nur, sich gut zu fühlen und seinen Geschmackshorizont zu erweitern, sondern hat auch einen positiven Effekt für Tiere, Klima und unsere Gesundheit.

Die vielen Skandale um Massentierhaltung etc. sind mittlerweile weit bekannt. Die Annahme, der Vegetarismus würde dagegen wirken, ist leider nicht richtig, denn letztendlich trägt der Konsum von Eiern und Milch auch wieder zur Fleischproduktion bei. Wer also aus ethischen Gründen seine Ernährung umstellen möchte, sollte vollständig auf tierische Produkte verzichten, um wirklich etwas zu bewegen.

Bei unserem Klima ist das etwas anders. Hier gilt: Je weniger tierische Lebensmittel, desto besser für unsere Umwelt. Durch die Herstellung tierischer Produkte wird der anthropogene Treibhauseffekt verstärkt, und zwar mehr, als durch den weltweiten Fahrzeugverkehr (PKWs, LKWs, Züge, Flugzeuge und Schiffe). Das zeigt deutlich, wie wichtig eine nachhaltige Ernährung ist, wenn unsere Erde weiter in dieser Form existieren soll.

Was die Gesundheit angeht, haben viele Menschen Bedenken, dass eine vegane Ernährung auch eine Mangelernährung bedeuten könnte. Doch diese Befürchtungen sind unbegründet. Es tut uns gut, unseren Fleisch- und Milchkonsum etwas einzuschränken. Eine rein pflanzliche Ernährungsweise ist durchaus gesund, aber wie bei allen Ernährungsweisen ist die Ausgewogenheit entscheidend.

Um die Welt zu schützen und zu verbessern, ist eine vegane Ernährung also ein einfacher und effektiver Weg, von dem jeder profitieren kann.

Albert Einstein sagte einmal:

„Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“

Wenn er auf dem heutigen Wissensstand gewesen wäre, hätte er das Wort „vegetarisch“ sicherlich durch „vegan“ ersetzt. Und es stimmt. Auf lange Sicht ist eine starke Veränderung unserer Ernährungsweise bis hin zur veganen Ernährung notwendig. Für viele ist das aber noch unvorstellbar und deshalb kann jeder, der nicht vollständig auf alle tierischen Produkte verzichten möchte, zumindest weniger von diesen konsumieren und sich vor allem bewusst machen, was mit unserer Ernährung eigentlich alles verbunden ist.

Ich denke, es ist wichtig, sich weiter zum Thema Veganismus zu informieren, damit jeder selbst ein zu schätzen lernt, was er am besten zu sich nehmen sollte. Bei wem dieser Bericht Interesse geweckt haben sollte, dem empfehle ich die Internetseite www.provegan.info  und das Buch „Gabel statt Skalpell“ von Gene Stone, sowie den gleichnamigen Film dazu.

Von Emma Feil

 

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