„Guck´ mal ein GuG-Projekt“

„Das hat Spaß gemacht. Können wir so einen Projekttag nochmal machen?“, so hörten wir es mehrfach nach der Durchführung unseres GuG-Projektes im Februar. GuG – was ist das?

GuG, das heißt: Gymnasiasten unterrichten Grundschüler; bei solch´einem Projekt beschäftigen sich ältere Schüler intensiv mit einer bestimmten Materie und bereiten diese dann für jüngere Schüler auf.

Auf Anregung von Frau Roitsch und im Rahmen einer naturwissenschaftlich ausgerichteten Schul-AG (Science-Club), wählten wir, die Mitglieder der AG, ein Thema aus dem komplexen Bereich „Nachhaltigkeit“ und entschieden uns, die Ressource „Wasser“ näher unter die Lupe zu nehmen. Sodann machten wir uns Gedanken, wie wir dieses Thema in Form eines Projekttages für Grundschüler spannend, kreativ und anschaulich gestalten könnten. Dabei begleiteten uns Überlegungen wie etwa: Welche Aspekte aus dem Themenbereich „Wasser“ sind für die Aufnahme in das Projekt sinnvoll? Was sollen die Kinder innerhalb des Themenfeldes lernen? Was soll unser Ziel sein?

Vom Ablauf des Projekttages entschieden wir uns schließlich für einen Dreischritt:

In einer Einführung wurden die Kinder mittels einer anschaulichen Denksportaufgabe dafür sensibilisiert, dass die Trinkwasservorräte global ungleich verteilt sind, und dass wir vorsichtig mit dem uns verfügbaren Süßwasser umgehen müssen, damit wir in Zukunft genügend sauberes Wasser für alle Menschen auf der Welt haben.

Sodann wurden die Grundschüler an vier Stationen geschickt. Zum einen gab es die Station „Klärwerk“. Hier wurde den Lernenden der Aufbau und die Funktion einer Kläranlage anhand eines selbstgebauten Modells erklärt, und die Kinder durften auch selbst ein kleines Klärwerk bauen.

Zum anderen gab es die Station „Wasserverbrauch und virtuelles Wasser“. An dieser Station haben die Kinder anhand des Bildes eines Hauses überlegt, wo wir jeden Tag Wasser verbrauchen. Im Anschluss hatten sie dann viel Freude dabei, ein Memory zu basteln, welches den virtuellen Wasserverbrauch bei der Herstellung eines Burgers verdeutlicht.

Des Weiteren gab es die Station „Experimente mit Wasser“, an welcher die Grundschüler den Stoff „Wasser“ mit seinen besonderen Eigenschaften durch Versuche besser kennengelernt haben.

Außerdem haben wir die Station „Müll im Meer“ vorbereitet. Mit Feuereifer waren die Kinder hier tätig. Anhand eines Bildes, auf dem Müll am Strand zu sehen ist, sollten sie überlegen, was eigentlich nicht an den Strand gehört. Ergänzend wurde auch ein Bild von einem Vogel gezeigt, welcher viel Plastik gefressen hatte und daran verendet ist. Mittels eines Rollenspiels wurde den Lernenden dann anschaulich gemacht, dass das (Mikro-)Plastik schwer aus der Welt zu schaffen ist und in der Nahrungskette verbleibt.

Nachdem alle Schüler die Stationen durchlaufen hatten, sind sie noch einmal für eine Auswertung zusammengekommen. Die Frage war, was wir denn nun selbst daran ändern könnten, um mit dem uns zur Verfügung stehenden Wasser vorsichtiger umzugehen. Hier zeigte sich, dass die Kinder einiges aus dem Projekttag mitgenommen haben, z.B.: nur Toilettenpapier gehört in die Toilette, Müll darf nicht einfach in die Natur entsorgt werden, Dusch- und Kosmetikartikel mit Mikroplastik sollte man nicht kaufen, es sollte nur noch Glasflaschen geben, aber auch: es sollte eine Strandpolizei geben und alte Anziehsachen müssten besser von uns wiederverwertet werden („upcyclen“).

Fazit: Es war ein toller Projekttag! Besonders schön war, dass wir – die großen und die kleinen Schüler – miteinander unseren Horizont erweitert haben. Unser Wunsch ist, dass noch öfter auffällt: „Guck´mal ein GuG-Projekt“, denn ein solches kann einen Beitrag dazu leisten, dass Schüler verschiedener Altersstufen als Lehrende und als Lernende emotional und intellektuell für wichtige Themen sensibilisiert werden, die über die Zukunft der Menschheit entscheiden.

von Elsabeh Sonderhoff

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